Farbschnitte/Schmuckausgaben – Fluch oder Segen?

Farbschnitte. Welch Traum, oder? Chest of Fandoms, Bücherbüchse, Fairy Loot und wie die Shops heißen, haben gezeigt was noch alles aus dem Buch rauszuholen ist, Optisch gesehen.
Seit geraumer Zeit, wird der Buchmarkt nun auch vom Verlag aus mit schön verzierten Buch Farbschnitten aus verkauft. Meist beschränkt auf die erste Auflage. Wer nicht schnell genug ist, bekommt leider nur noch die normale Version (wohlgemerkt mit selben Inhalten), oder muss auf (zum Beispiel oben genannten Seiten), versuchen eine andere Version des Farbschnitts zu bekommen.

!Achtung! 

Die Sachen die ich hier schreibe sind aus meiner Perspektive. Ich möchte niemanden meine Meinung anhängen und finde es super, wenn ihr anders dazu steht! Es ist wirklich nur meine Erfahrung und möchte damit niemanden zu nahe treten oder kritisieren!

 

Weiter im Text:

Versteht mich nicht falsch, ich liebe Farbschnitte und war immer recht Neidisch wenn ich die wunderschönen Ausgaben der Bücherbüchse, CoF oder Fairyloot gesehen habe. Lange konnte ich mich auch dagegen wehren, bis mein FOMO (fear of missing out) doch gekickt hat. Nach und nach zogen also bei mir auch Farbschnitt Bücher ein, und es wurden Listen erstellt, welches Buch wann raus kommt um ja den Farbschnitt zu bekommen. Dabei wurde von mir kaum noch der Klappentext gelesen (Zugegeben mache ich irgendwie allgemein ungern) und es wurde sich mehr auf das schöne Aussehen des Farbschnitts konzentriert. Was soll ich sagen? Dreiviertel der Bücher, die ich des Farbschnitts wegen gekauft habe, habe ich mittlerweile aussortiert. Die Geschichten darin, meist abgebrochen.

Nachdem also das X-te Buch rausgeflogen ist, obwohl der Farbschnitt so wunderschön war und ich mich fast gezwungen habe dieses Buch zu lieben, weil eben Farbschnitt habe ich gemerkt dass es so für mich nicht funktioniert. Ich liebe es mein Geld für Bücher auszugeben und in die verschiedenen Welten einzutauchen, Teil zu werden. Aber ein gutes Aussehen, sollte nicht meine Wahl beeinflussen ob ich ein Buch liebe oder nicht. Das sollte weiterhin der Inhalt tun (kann man übrigens auch auf die Zwischenmenschliche Ebene beziehen).

Nun landen also weiterhin fleißig alle Bücher die mich vom Aussehen sofort überzeugen auf meiner Wunschliste ABER: Ich suche nach Leseproben, oder gehe in die Buchhandlung meines Vertrauens um es dort anzulesen. Auch wenn es schwer fällt bei diesen teilweise wirklich detaillierten Farbschnitten, das Buch wieder wegzulegen, weiß ich das ich dafür ein Buch finden werde, was mich wahrscheinlich eher vom Hocker haut. Und ja, vielleicht auch ohne Farbschnitt.

Vor allem ist mir das Phänomen Farbschnitt auch bei neuen AutorInnen aufgefallen. Dadurch das ich nicht an den Farbschnitten vorbei gehen konnte, habe ich blindlinks sehr viele neue Autoren kennengelernt. Und ja, es waren wirklich tolle Geschichten auch dabei, allerdings waren leider fast mehr Geschichten dabei, die mir unausgereift erschienen. Natürlich ist das Geschmackssache, gar keine Frage, aber das Gefühl, das mehr Liebe in das Aussehen als in das letztendlich viel wichtigere Produkt, nämlich der Geschichte, gesteckt wird, hinterlässt einen faden Nachgeschmack.

Auf der anderen Seite habe ich dadurch auch Autoren kennengelernt, die ich unbedingt weiter verfolgen möchte. Stella Tack zum Beispiel, die mit Ever & After wirklich mein Neugier geweckt und mich von ihrem Schreibstil überzeugt hat. Oder auch Freida McFadden mit Wenn sie wüsste.

Ich glaube einfach, das dieser Farbschnitt Fluch und Segen zugleich ist. Für viele neue AutorInnen, könnte ich mir vorstellen, das schneller mal zu dem Buch gegriffen wird, denn natürlich: Der erste Eindruck zählt. Auf der anderen Seite steht ich kritisch dem Farbschnitt gegenüber, nicht nur aus FOMO Sicht aus, sondern auch aus Angst heraus das Bücher in der Qualität der Geschichte, abflauen.

Kleiner Tipp

Sagen wir mal, ihr habt keine Farbschnitt Ausgabe von dem heiß ersehnten Buch bekommen: Macht euch selbst einen! Ich weiß, ich weiß. “Ich kann nicht so gut zeichnen” oder “Das sieht aber niemals so gut dann aus” sind wohl die größten Hindernisse die ihr überwinden müsstet. Aber ich persönlich hatte dabei bisher wirklich Spaß, (und man kann es ja erstmal bei einem älteren Buch versuchen) Man kann auf so viele Arten den Buchschnitt personifizieren und ihr habt wirklich dann ein Einzelstück. Mit “Colored Book Edges” bei Pinterest zum Beispiel habt ihr viele Tutorials und Inspiration und auch auf Deutsch sind bei Youtube schon einige Videos zu finden. Ihr könntet den Buchschnitt auch Stempeln und das Motiv mit Wasserfarbe oder stark verdünnter Acrylfarbe ausmalen.

Wichtig ist nur, das euch die Geschichte gefällt. Das Äußere ist der erste Eindruck, aber der Inhalt sollte wichtige sein, bin ich der Meinung. Wenn beide Aspekte stimmen, ist das natürlich das beste Szenario!

 

Die Bücher auf dem Bild

Written in Blood in der Bücherbüchse Ausgabe

Stalking Jack the Ripper in der Chest of Fandoms Ausgabe

Wenn sie wüsste in der Heyne Verlagsausgabe

Scythe ist ein Selbstbemalter Farbschnitt von mir

Frankenstein als Illustrierte Schmuckausgabe von Coppenrath

Ich wurde nicht für diese Werbung bezahlt, die Ausgaben wurden mir nicht geschenkt oder zu Verfügung gestellt.
Ich habe alle Werke selbständig erworben und bezahlt!

 

Informationen zu FOMO

Hier habe ich noch einen Link zu der Techniker Krankenkasse für euch, die erklärt was FOMO eigentlich ist und wie es sich auswirkt.
Desweiteren bekommt ihr Tipps, was ihr gegen FOMO machen könnt und ich wünsche allen eine gute Hilfe dabei !

Hier lang für weitere Details

 

Kategorie: Allgemein, Einblick in meine Art, Gedankengänge Kommentare: 0