A Song to Raise a Storm BD. 1 von Julia Dippel [Buchrezension]

“Mein Herz schlug schwach zum Abschied. Lange hatte es für mich gekämpft, doch diese Schlacht konnte es nicht gewinnen.” S. 255

 

Inhaltsangabe

Manchmal reicht ein Funke, um einen Sturm zu entfachen

Städte, Siedlungen und Straßen gehören den Menschen, die Wälder jedoch sind das Reich der Qidhe, der magischen Wesen. So will es das umstrittene und streng durchgesetzte Friedensabkommen. Aber Sintha pfeift auf diese Gesetze. Halb Mensch, halb Qidhe muss sie sich ohnehin mit dem Misstrauen beider Welten herumschlagen – besonders mit dem der Vakàr, einem dunklen magischen Volk, das die Einhaltung des Friedensabkommens erbarmungslos überwacht. Als eines Tages ein Schneesturm aufzieht und Sintha gezwungen ist, in einem menschlichen Gasthof Schutz zu suchen, ändert sich für sie alles. Denn in dem eingeschneiten Dörfchen ist ein Mord geschehen und ausgerechnet der gefürchtete Anführerder Vakàr ist gekommen, um ihn aufzuklären. Mit Sintha im Sturm gefangen, wirft Arezander nun jedoch nicht nur ein Auge auf ihre ganz speziellen Fähigkeiten …

 

Eigene Meinung

Was  gibt es schöneres, als zum Jahresende hin, in den kalten, dunklen Tagen, ein Julia Dippel Buch zu lesen? Ich jedenfalls habe es sehr genossen, auch, wenn ich nun wirklich dringend den zweiten Band brauche liebe Frau Dippel…

Wie bereits von Izara oder auch Cassardim bekannt, schätze ich das Worldbuilding sehr von der Autorin. Was ich noch viel besser finde als das, sind ihre Charaktere. Schnell wurde mir klar, das es in A Song to Raise a Storme  ein viel rauerer Umgangston an den Tag gelegt wird. Protagonistin Sintha (kurz: Sin) führt oft nicht nur verbale Kämpfe, um sich zu behaupten, und das alles lese ich auch aus der Ich Perspektive von Sin. Richtig gut fand ich tatsächlich, das bestimmt die Hälfte des Buches, an ein und dem selben Ort spielt, was dem Buch überhaupt nicht einen Abbruch gibt, oder es langweilig/langwierig werden lässt. Im Gegenteil. Wie gewohnt flüssig, mit viel Witz, Charme und Brutalität werde ich durch die Geschichte geführt.

Und die ist zu Beginn für mich gar nicht so einfach so fassen gewesen. Es sind (wie ebenfalls schon gewohnt von der Autorin) sehr viele Namen, Begriffe, Bedeutungen, und Regeln und natürlich auch Wesen die hier erwähnt, erklärt, und behandelt werden. Julia Dippel hat mit einem Glossar am Ende, allerdings dafür gesorgt, das ich den Überblick nicht verliere. Wie bereits erwähnt, erfahre ich alles aus Sinthas Sicht. Da sie selbst noch recht unerfahren ist, weil sie sich Tag ein und Tag aus als halb Mensch und halb Qidhe eh durch das Leben schlägt, sind die Erklärungen sehr leicht gefallen. Arezander, der Syr der Syrs versucht die halb Qidhe für seine Zwecke zu gewinnen und rechnet nicht damit, das Sin viel mehr Temperament besitzt, als zu Beginn vermutet. Stück für Stück erfahre ich also was hinter diesem Sturm steckt, der das Gasthaus umgibt und Sin ist alles andere als Begeistert von der Lösung.

Sinthas ist eine tolle Protagonistin. Sie ist temperamentvoll, schlagfertig, aber auch sensibel und Rücksichtsvoll. Sie versucht niemanden zu nahe zu kommen, oder zu nahe an sich selbst ran zu lassen, weiß im Zweifel sich aber zu verteidigen. Durch ihr Unwissen, über sich selbst und über viele andere Dinge der Welt, wirkt sie meist ein wenig impulsiv, oder vielleicht sogar auch naiv. Obwohl sie als sehr stark dargestellt wird, verliert sie eine Menge was mir unheimlich leid tat und was ich mir wünsche im zweiten Band anders zu lesen. Wir haben auch viele Nebencharaktere wie Arezander, einem kleinen Irrlicht, eine Schatten Schlange namens Ynk oder den Barden Tillard von Bodensee. Alle sind wieder wunderschön individuell und wurden von der Autorin super in Einklang gebracht.

 

Mein abschließendes Fazit

A Song to Raise a Storm ist für mich eigentlich das perfekte Winterbuch gewesen. Ich mochte das Setting, ich mochte das es so lange an ein und dem selben Ort gespielt hat, ohne dabei langweilig oder wiederholend zu werden. Es war immer, wenn auch vielleicht nur wenig, Spannung da. Egal ob zwischen Charakteren, der Handlung, oder in der Welt im allgemeinen. Zeitgleich überzeugt Autorin Julia Dippel wieder mit wunderschönen, oder teils auch grässlichen Charakteren, die mich durch das Buch schweben ließen. Gerne, hätte ich etwas mehr Gewinne für Sintha, der Protagonistin, eingeheimst, aber darauf hoffe ich dann im zweiten Band. Es ist keine schnöde Liebesgeschichte, und auch wenn es natürlich Romantasy beinhaltet, ist darauf nicht der Schwerpunkt gelegt meiner Meinung nach. Es geht um eine Protagonistin die sich selbst lernen muss zu akzeptieren, wie sie ist und sich in einer Welt beweisen muss, die das leider ebenso wenig tut wie sie selber. Absolut toll, fand ich ebenso das der Spice, hinter einem QR Code verborgen ist und man diese Kapitel lesen kann, aber nicht muss um in der Geschichte weiter voran  zu kommen oder der gleichen. Ich habe nichts gegen Spice, finde das aber durchaus mal eine gelungene Alternative!

 

“Todbringer. Dieser Name traf es auf den Punkt. Erst recht, als ich das Flüstern des Todes hörte und zum ersten Mal in meinem Leben dessen reine, ursprüngliche Kraft wahrnahm.” S. 320

 

Von mir bekommt "A Song to Raise a Storm" von Julia Dippel 

4/5 Sternen!

 

 

Bildquelle: Planet!
Buchdetails
Name: A Song to Raise a Storm
Autor: Julia Dippel
Seiten: 512
Verlag: Planet!
Erschienen: 09.10.2023
Kostenpunkt: 19€
Hier zu kaufen: A Song to Raise a Storm
Hier zu kaufen (Hörbuch / eBook): A Song to Raise a Storm
Kostenpunkt (Hörbuch / eBook): 13,99€
Genre: Romantasy
Kategorie: Allgemein, Rezension Kommentare: 1
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