Dr. Jekyll und Mr. Hyde von Robert Louis Stevenson [Buchrezension]

“Auf alle Fälle wollte er das Gesicht dieses Menschen ohne menschliches Gefühl sehen, das Gesicht, das selbst in den ruhigen, phlegmatischen Enfield eine Empfindung unauslöschlichen Abscheid hervorgerufen hatte.”

Inhaltsangabe

»Dr. Jekyll und Mr. Hyde«, erstmals 1886 erschienen, ist eine Schauernovelle von Robert Louis Stevenson, die als Vorläufer die Thematik der Persönlichkeitsstörung aufgreift.
Der hochangesehene Londoner Arzt Dr. Jekyll hat einen Weg gefunden, sich mit Hilfe einer selbstgebrauten Droge in eine andere Persönlichkeit zu verwandeln. Im Laufe seiner Studien und Experimente hat er erfahren, dass der Mensch nicht nur aus einer einzigen, ihm gegebenen Natur besteht, sondern ein Vielfaches an Persönlichkeiten in einem einzigen Körper beherbergt. Mittels der Droge gelingt es ihm, einer dieser Persönlichkeiten Gestalt zu verleihen und als Mr. Hyde durch London zu streifen und Unheil anzurichten.

Eigene Meinung

Ich glaube am Anfang wusste ich nicht so recht was ich lese, Stück für Stück konnte mich aber die Geschichte von Dr. Jekyll und Mr. Hyde doch sehr reizen…

Der Schreibstil von Autor Stevenson war durchaus etwas anderes, gegenüber den modernen Büchern, die ich heut zu Tage lesen. Der anfängliche Protagonist Utterson, führt mich durch die Geschichte und ich begleite ihn. Dargestellt aus der Erzähl Perspektive, fiel mir vor allem der teils doch sehr detaillierte Schreibstil auf. Gerade Gefühle und Umgebung wurde sehr interessant, sehr tief erzählt.

Zu Beginn hatte ich wirklich Schwierigkeiten mit den Namen, und der eigentlichen Thematik. Als es dann dem Schluss näher kam, fielen Stück für Stück die Puzzleteile in meinem Kopf. Und ich verstehe, das es (gerade für die Zeit) als eine Schauernovelle gilt, denn die Art und Weise, wie Autor Robert Louis Stevenson hier die Thematik Persönlichkeitsstörung aufgreift, ist eigentlich absolut verängstigend und doch sehr fortgeschritten. Ich war absolut gefesselt von der Thematik, von dem Schreibstil und mochte das ineinandergreifen der Handlung.

Die Charaktere Dr. Jekyll und Mr. Hyde könnten unterschiedlicher nicht sein, und das natürlich auch mit voller Absicht. Denn genau das war ja mitunter das wichtige an der Geschichte: das die Charaktere eben so verschieden wirken, und mir als Leser auch vorgestellt werden. Ich habe das dunkle England absolut fühlen können, genauso den Schauer den Mr. Hyde mir bescherte. Währenddessen Dr. Jekyll die absolute Herzensgüte rüberbrachte.

Mein abschließendes Fazit

Ein Klassiker, den ich gerne in meinem Regal habe und dem ich zu Unrecht, viel zu spät gelesen habe. Die Geschichte um Dr. Jekyll und Mr. Hyde ist trotz der Kürze des Buches, voller Tiefe. Ich hatte das Gefühl das so viel mehr, zwischen den Zeilen stand. Von der Thematik Persönlichkeitsstörung mal ganz zu schweigen. Man darf finde ich, nicht das Jahr vergessen, in dem Dr. Jekyll und Mr. Hyde erstmalig erschienen ist (1886). Ich glaube erst einige Jahre später, wurde die erste Art einer Persönlichkeitsstörung diagnostiziert. Tatsächlich war es zwischen den Zeilen sehr interessant und hat wirklich mein Interesse wecken können. Zu Anfang war ich ein wenig verloren. Ich muss gestehen, das ich überhaupt nicht wusste was mich bei Dr. Jekyll und Mr. Hyde erwartet. Auch den Klappentext habe ich nicht gelesen. Und vielleicht hat es mir deswegen um so mehr gefallen.

“Ich werde von jetzt an sehr abgeschlossen leben. Du darfst dich nicht wundern, noch mir zürnen, wenn meine Tür selbst dir verschlossen bleibt. Du mußt mich meine eigenen dunklen Wege gehen lassen. Es hängt über mir eine Strafe und eine Gefahr, die ich mir selbst geschaffen, die ich dir aber nicht nennen darf. Ich habe schwer gesündigt und ich bin schwer gestraft. Ich glaubte nicht, daß es möglich sei, auf dieser Erde solche Leiden, solche Qualen zu ertragen.”

Von mir bekommt "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" von Robert Louis Stevenson 

4/5 Sternen!