NSA – Nationales Sicherheits-Amt von Andreas Eschbach [Buchrezension]

 

“Gut möglich, dass das, was einer von uns vollbringt oder nicht vollbringt, mehr wiegen wird als das Blut einer Million Soldaten da draußen. Seien wir uns dieser Verantwortung stets bewusst.” S. 195

 

Inhaltsangabe

Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im NSA, dem Nationalen-Sicherheits-Amt, und entwickelt dort Komputer-Programme, mit deren Hilfe alle Bürger überwacht werden. Erst als die Liebe ihres Lebens Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, widersetzt Helene sich. Dabei muss sie nicht nur gegen das Regime kämpfen, sondern auch gegen ihren Vorgesetzten Lettke, der die perfekte Überwachungstechnik des Staates für ganz eigene Zwecke benutzt und dabei zunehmend jede Grenze überschreitet …

 

Eigene Meinung

Andreas Eschbach hat in seinem Buch “NSA – Nationales Sicherheits- Amt” ein Deutschland erschaffen das schon in der Zeit des zweiten Weltkrieges die Möglichkeit der Computer und des “Weltnetz” gab. Ich wusste nicht was mich erwarten würde, geschweige denn, wie ich es finden würde. Jetzt, wo ich das Buch ausgelesen habe, bin ich dieser Frage nicht zwingend näher gekommen.

Andreas Eschbach hat einen flüssigen Schreibstil, der aber schnell in Kleinigkeiten abdriftet. Schnell hatte ich das Gefühl mich in Kleinigkeiten wieder zu finden, als dem großen “Ganzen” zu folgen. Stellenweise kommt es zu wirklich interessanten und spannenden Wendepunkten in der Geschichte, die mich wirklich gefesselt haben, doch fängt es dann an zu bröckeln, weil kleinere (gefühlt, manchmal belanglose) Dinge dazwischen kommen.

Die Hauptprotagonisten “Helene Bodenkamp” Programmiererin, eine der besten ihrer Zeit und “Eugen Lettke” Analyst, gaben mir nicht viel um sich sympathisch zu finden. Geschweige denn eine Art Empathie zu entwickeln. Während Eugen Lettke versucht seinen persönlichen Rachenfeldzug durchzuführen, ist Hannah Bodenkamp so mit ihren Unsicherheiten- , und dem Druck von ihren Eltern, möglichst bald zu Heiraten und Kinder zu bekommen – beschäftigt, das sie bei mir als “tiefgehender Charakter” total vorbeiging.

“Ich bin nicht der Einzige, der eingesperrt war. Wir sind es alle. Wir sind alle eingesperrt. Auch du.” S. 142

Die Idee ist unfassbar spannend und auch was das Internet in der damaligen Zeit für eine eventuelle Auswirkung gehabt haben könnte. Es wurde gut und authentisch erzählt und ich fiel hier und da ein wenig auf die Zeilen des Autoren hinein, bis mir natürlich wieder klar wurde das es (Gott sei dank!) nicht der Zeit entsprach.
Leider ging es mir zu sehr um die beiden Protagonisten, denen ich so wenig abgewinnen konnte, als um die Thematik: “Technik” im dritten Reich. Ab einen gewissen Punkt muss ich gestehen, das ich gezwungener Maßen weitergelesen habe, um zu erfahren wie es nun endet. Das Buch hat mich sehr oft, sehr wütend und sauer gemacht. Was nicht an Andreas Eschbach als Autor liegt, sondern weil es leider genau so, in der Zeit damals war.

Das war das noch viel schlimmere daran. Mich konnte das Buch leider nicht wirklich überzeugen, aber es hat mich dennoch nachdenklich gestimmt. Wenn man mal wirklich etwas anderes über den zweiten Weltkrieg lesen möchte, wird derjenige bei “NSA – Nationales Sicherheits- Amt” sicherlich fündig, aber kann ich nur empfehlen viel Geduld mit einzupacken.

Von mir bekommt "NSA -Nationales Sicherheits- Amt" von Andreas Eschbach 

3/5 Sternen!

NSA_nationales_sicherheits_amt_andreas_eschbach Bildquelle: Bastei Lübbe
Buchdetails
Name: NSA -Nationales Sicherheits- Amt
Autor: Andreas Eschbach
Seiten: 796
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: 28.09.2018
Kostenpunkt: 22,90€
Hier zu kaufen: NSA -Nationales Sicherheits- Amt
Hier zu kaufen (Hörbuch / eBook): NSA -Nationales Sicherheits- Amt
Kostenpunkt (Hörbuch / eBook): 9,99€
Genre: Roman/Belletristik
Kategorie: Allgemein, Rezension Kommentare: 0