Der Todeskünstler BD. 2 von Cody McFadyen [Buddy-Read-Rezension]
“Wie aber trennt man diese beiden Welten, die der Toten und die der Lebenden? Wie verhindert man, dass sich das eine mit dem anderen vermischt?”
!Achtung!
Es handelt sich bei Der Todeskünstler um den zweiten Teil der Smoky Barrett Reihe von Autor Cody McFadyen. Es ist nicht notwendig die Bücher in der richtigen Reinfolge zu lesen, allerdings besteht die Gefahr sich zu Spoilern, oder bestimmte Hintergründe nicht zu verstehen. Solltet ihr euch nicht Spoilern wollen, kommt ihr hier zum ersten Teil der Cody McFadyen Reihe “Die Blutlinie“.
Inhaltsangabe
Smoky Barrett riecht den Tod, als sie die Tür öffnet. Der Boden und die Wände sind mit Blut getränkt. Auf dem Bett liegen zwei tote Körper – geschändet, entstellt, ausgeweidet. Neben ihnen kauert ein Mädchen. Der Todeskünstler hat sie besucht. Seit Jahren zerstört er ihr Leben, tötet jeden, der ihr lieb ist. Er will sie in den Wahnsinn treiben und nach seinem Bild neu erschaffen. Er wird wieder zu ihr kommen …
Eigene Meinung
Es hat nicht lang gedauert, bis meine Freundin und ich beim zweiten Teil der Smoky Barrett Reihe an- und durchgekommen sind. Warum ich diesen Teil in Ordnung fand, aber durchaus schwächer als den ersten, erfährst du hier…
Wie bereits im ersten Band kennengelernt, haben wir auch hier wieder aus der Sicht von Protagonistin Smoky Barrett gelesen. Seit dem die junge Frau ihre Wunden aus dem ersten Teil provisorisch verbunden hatte, und durch einen tragischen Schicksalsschlag nun eine Ziehtochter hat, stürzen wir uns mit ihr wieder in die dunklen Abgründe eines Mörders. Der Unterschied bestand dabei, das wir diesmal nicht nur aus Smokys Sicht gelesen haben, sondern auch aus der dritten Sicht von Sarah. Einem Mädchen das Überlebte. Während ich es als interessant empfand, im ersten Band mehr in Smokys Gedanken zu sein, konnten mich Sarahs Tagebucheinträge leider nicht so sehr reizen. Sehr zäh, teilweise nicht von der Stelle kommend, haben sich diese Kapitel für mich angefühlt. Ebenfalls hatte ich das Gefühl, das ganz viel wiederholt wird. Das Gefühl sich in einer Spirale verfangen zu haben, wurde erst gegen Ende hin besser.
Smoky versucht mit allen Mitteln und Kräften, Sarah zu helfen und den Mord ihrer Eltern, und Pflegeeltern aufzuklären. Nebenbei versucht sie aber auch eine gute Mutter für Bonnie, eine Freundin für Callie und Alan, oder auch eine Frau für Tommy zu sein. Ein Drahtseilakt, den der Autor in meinen Augen, mehr oder weniger gut geschafft hat. Ich fand es untypisch, aber sehr angenehm, etwas anderes als nur Gewalt und Tod (und davon hat das Buch viel) zu lesen. Das Buch ist sicherlich nicht für jeden etwas, da die verschiedenen Morde nicht nur detailliert sondern auch sehr brutal geschildert und erläutert werden. Leider nimmt der Autor viel von der Spannung raus, in dem er sich in Beschreibungen der Gegenden oder auch Häuser verliert. Es ist mir schwergefallen mit Interesse an dem Fall dran zu bleiben, da Kleinigkeiten schnell zu Ausuferungen führten. Tatsächlich hatte ich dazu wieder das Gefühl nicht wirklich im Fall voran zu kommen. Das war bereits mein Problem im ersten Band, die Thematik der Beziehungen um das Team, hatten das für mich aber ausgebügelt.
Protagonistin Smoky bekommt in Der Todeskünstler mehr Intimität zugesprochen von dem Autor. Und mehr sanftere Züge gerade in Bezug auf Bonnie. Leider nimmt Sarah doch viel, viel Platz ein. Ein Tagebuch von der Jugendlichen, bringt mir ihre Sicht der Dinge und Erlebnisse näher. Sie sind brutal, aggressiv und verstörend, aber leider auch sehr langatmig, ausufernd und wiederholend. Dabei war es auch der Charakter Sarah an sich, der mich nicht begeistern konnte. Die Bande zwischen dem Team und Smoky, verknüpfen sich auch in diesem Band wieder intensiver und diesmal haben wir auch den neuen Charakter Kirby dabei. Eine Frau die weiß was sie will und vor allem wie sie es bekommt. Stets mit einem Spruch auf den Lippen könnte sie mit Callie verwandt sein. Sie hat dem Buch für mich etwas mehr Elan und Schwung gegeben und ich hätte gern mehr von ihr gelesen.
Mein abschließendes Fazit
Agent Smoky Barrett muss auch im zweiten Teil, kaum das sie sich ihre Wunden geleckt hat, wieder beweisen, wie man den Bösen das Handwerk legt. Dabei hilft ihr, ihr bereits bekanntes Team aus Kollegen und Freunden. Smoky versucht einem Mädchen zu helfen, das explizit nach ihr verlangt und sieht sich bald den brutalen Machenschaften eines Todeskünstlers – wie er sich nennt – gegenüber. Die Sicht aus der dritten Person des Mädchens empfand ich als etwas zu langatmig, genauso wie viele Häuser- oder Ortsbeschreibungen, die schnell ausuferten. Die Morde waren in Cody McFadyen bereits bekannten Art und Weise, brutal und verstörend. Die Abwechslung zu den menschlichen Seiten von Smoky selber, waren sehr angenehm, lösten ein wenig die minimale Frustration, nicht im Fall weiter zu kommen und lockerten damit auf. Den Switch von Smoky, zwischen Ziehmutter, FBI Agentin sowie Freundin waren teils sehr gelungen. Ich hätte es schön gefunden, wenn mich dieser Band emotional noch einmal so erreichen hätte können wie der Erste. Vielleicht hätte es Der Todeskünstler auch geschafft, wenn ich Sarahs Perspektive mehr hätte leiden können.
“Man kann Stolz haben, man kann Liebe haben, aber man kann nicht immer beides haben.”
Autor: Cody McFadyen
Seiten: 556
Verlag: lübbe
Erschienen: 15.02.2009
Kostenpunkt: 13€
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Genre: Thriller