Frankenstein von Mary Shelley [Rezensionsexemplar]

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“Ihr müsst Euch, teuerster Sir, stets vor Augen halten, dass es nicht die Memoiren eines Irrsinnigen sind, die ich Euch da erzähle.” S. 61

 

ACHTUNG!
“Frankenstein” habe ich als Rezensionsexemplar vom Bloggerportal zugesendet bekommen! Meine Meinung ist davon jedoch nicht beeinflusst oder verfälscht und beinhaltet ausschließlich meine persönliche Meinung und meinen persönlichen Geschmack! Vielen Dank noch einmal an das Bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar!

 

Inhaltsangabe

Der Roman über den jungen Schweizer Viktor Frankenstein, der einen künstlichen Menschen erschafft, ist ein seltenes Glanzstück der romantischen Schauerliteratur: Das grandiose erzählerische Geschick, mit dem die englische Autorin ihr Thema zu einer bis heute ungebrochen populären Geschichte verarbeitete, lässt ihren »Frankenstein«-Roman weit über die meisten vergleichbaren Romane seiner Epoche hinausragen.

 

Eigene Meinung

Absolut begeistert war ich davon, das ich mich auf Frankenstein von Mary Shelley bewerben konnte, und noch begeisterter als ich angenommen wurde. Schließlich musste ich mein fehlendes Wissen gegenüber Frankenstein ja auch mal erlangen…

Anfangs war ich etwas, naja, ich sag mal überfordert. Der Schreibstil ist natürlich ein anderer als in modernen Romanen. Allerdings musste ich mir auch immer wieder sagen, das die gute Mary Shelley auch 1757 zur Welt kam. Um diese war damals auf jeden Fall noch eine andere. Zugegeben ich habe länger gebraucht durch die Seiten zu kommen, habe allerdings auch einiges mitnehmen können. Der Schreibstil ist einfach unheimlich schön. Er hat mich eingeladen, zwischen den Zeilen zu lesen. Und es gibt enorm viele Parallelen zur heutigen Gesellschaft, was mich das wahre gruseln lehrte. Ein wenig hatte ich mit den verschiedenen Erzähl Perspektiven, der verschiedenen Charaktere zu kämpfen die durch die Erzählung eines anderen Charakters, mir die Geschichte erzählt haben. Unfassbar gelungen fand ich dabei, wie alle, egal wie weit diese Abschweifungen gingen, am Ende zusammengeführt wurden.

Absolut unwissend bin ich in Frankenstein eingetaucht. Das einzige was mir bekannt war zu Anfang, das Frankenstein der Name des Erschaffers war, und nicht des Monsters. Ansonsten war ich wirklich überrascht. Ich war überrascht von der Darstellung der damaligen Gesellschaft, und leider weniger überrascht, das vieles menschlich gesehen, sich nicht weiter entwickelt hat. Immer noch wird eher auf Äußere Umstände geachtet – vor allem von anderen – als vor der eigenen Tür zu kehren. Wunderbar hat Mary Shelley dieses Bild in ihrem Buch festgehalten und niedergeschrieben. Die verschiedenen Emotionen, mit denen Viktor Frankenstein zu kämpfen hatte, einschließlich den Kampf gegen sein Gewissen, wurden sehr authentisch beschrieben. Genauso die schiere Verzweiflung von Viktors Wesen, das er zum leben erweckte. Oftmals hatte ich das Gefühl vom hundertstel ins tausendstel zu kommen, empfand das zusammenschließen der verschiedenen detaillierten Stränge, dann allerdings als sehr gelungen. Gerade die Passagen aus der Sicht des Monsters, haben mich sehr fesseln können.

Wie bereits oben erwähnt, gibt es in Frankenstein einige Charaktere. Zu Anfang lese ich aus der Sicht von Robert Walton der seiner Schwester Briefe schreibt. Weiter geht es natürlich mit Viktor Frankenstein selbst, dessen Geschichte den Großteil der Erzählung einnimmt und auch den Protagonisten darstellt. Als letzten Charakter aus dessen Sicht ich lese, ist das Monster von Frankenstein. Die Briefform wird von Mary Shelley sehr oft eingebaut und ist ein gut gewähltes Stilmittel zum erzählen der Geschichte und hat sich durch die verschiedenen Charaktere auch sehr gut angeboten.

 

Mein abschließendes Fazit

Frankenstein von Mary Shelley ist ein Klassiker, den ich sehr genossen habe. Zugegeben hat mit der altertümliche Schreibstil, ein wenig Zeit gekostet, da ich einige Worte doch nachschlagen wollte, und die Sätze teils doch sehr verschachtelt und lang sind. Dennoch empfand ich den Schreibstil als sehr schön. Ich habe bisher weder viele historische Romane noch Klassiker gelesen, bin deswegen auch keineswegs geübt in dessen, möchte das dann jetzt doch gerne ändern. Das teils ausufernde und vom hundertstel ins tausendstel kommende, haben mich allerdings hier und da doch etwas verloren. Die Geschichte um Viktor Frankenstein und sein Wesen war für mich sehr interessant und auch ergreifend. Vor allem in der Hinsicht das es uns Menschen sehr schwer fällt das Schubladen denken abzustreifen und das wir immer noch viel zu sehr auf das Äußerlichkeiten achten, als nicht auf den ersten Blick, erkennbare Werte. Dies und auch der Suche nach Zugehörigkeit, Freundschaft und Frieden werden in Frankenstein sehr gut behandelt und meiner Meinung nach gut rüber gebracht. Für damalige Verhältnisse kann ich den Grusel auch verstehen, den habe ich jetzt nicht so fühlen können, aber das hat glaube ich, einfach etwas mit der Zeit zu tun.

 

“Sei dessen eingedenk und sag mir, aus welchem Grund ich dieser Menschheit mehr an Mitleid zollen sollte, als sie mir entgegenbringt!” S. 190

 

Von mir bekommt "Frankenstein" von Mary Shelley 

4/5 Sternen!

 

 

 

Bildquelle: Anaconda
Buchdetails
Name: Frankenstein
Autor: Mary Shelley
Seiten: 304
Verlag: Anaconda
Erschienen: 15.03.2023 (Erstveröffentlichung anonym 1818)
Kostenpunkt: 8€
Hier zu kaufen: Frankenstein
Genre: Horror, Schauerliteratur
Kategorie: Allgemein, Rezension Kommentare: 0