Girl on the Train von Paula Hawkins [Buchrezension]

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“Kein Wunder, dass du nicht schlafen kannst. Natürlich hast du Angst vor dem Einschlafen: Als du damals eingeschlafen bist, ist dir etwas Fürchterliches widerfahren. Und genau der Mensch, der dir hätte helfen sollen, hat dich damals in deiner Not alleingelassen.” S. 300

 

Inhaltsangabe

Jeden Morgen pendelt Rachel mit dem Zug in die Stadt, und jeden Morgen hält der Zug an der gleichen Stelle auf der Strecke an. Rachel blickt in die Gärten der umliegenden Häuser, beobachtet ihre Bewohner. Oft sieht sie ein junges Paar: Jess und Jason nennt Rachel die beiden. Sie führen – wie es scheint – ein perfektes Leben. Ein Leben, wie Rachel es sich wünscht.

Eines Tages beobachtet sie etwas Schockierendes. Kurz darauf liest sie in der Zeitung vom Verschwinden einer Frau – daneben ein Foto von »Jess«. Rachel meldet ihre Beobachtung der Polizei und verstrickt sich damit unentrinnbar in die folgenden Ereignisse …

 

Eigene Meinung

Von der Autorin Paula Hawkins hatte ich ja bereits die Thriller “Into the Water – Traue keinem. Auch nicht dir selbst.” sowie auch ihr neuster Thriller “Wer das Feuer entfacht – Keine Tat ist je vergessen” gelesen. Da meine Freundin das Buch hatte, wollten wir es im Buddy- Read lesen aber sie merkte schnell, dass dieses Buch nichts für sie ist. Mich hat es interessiert ob ich anhand ihres ersten Romans zu den anderen gegriffen hätte…

Gelesen habe ich, wie ich es aus ihren anderen Thrillern auch schon kennengelernt habe, aus mehreren Perspektiven. Insgesamt sind es drei. Während ich aus der Sicht der jeweiligen Charakter Rachel, Megan oder Anna lese, lese ich aus der Ich-Perspektive eben dieser. Ebenfalls gibt es eine Zeitangabe, um die verschiedenen Dinge vernünftig zuordnen zu können. Paula Hawkins verschönert ihre Sätze nicht, oder nimmt ein Blatt vor den Mund. Vereinzelt werden Szenerien sehr detailgetreu beschrieben oder (leider) so realistisch das ich auch mal schlucken musste. Absoluter Pluspunkt für mich.

Leider sind diese Beschreibungen oder Szenerien aber selten. Selbstverständlich ist es schwer ein ganzes Buch über die Spannung auf einem gewissen Level zu halten, aber hier hat sie mir doch des Öfteren gefehlt. Gerade aus der Sicht von Charakter Rachel hatte ich das Gefühl, das sich die Dinge sehr oft wiederholen. Zu oft als vielleicht wirklich nötig gewesen wäre. Die Geschichte kam in meinen Augen nicht wirklich aus dem Bahnhof (Ha, Wortspiel.) Irgendwie hatte ich wirklich eine Zeit lang das Gefühl auf der Stelle zu treten und das mit Rachel – einem Charakter der mir gänzlich unsympathisch war. Leider erst im letzten Drittel des Buches war ich in den Bann gezogen und erkannte das, was ich in ihren nachfolgenden Bänden sehr zu schätzen gelernt habe.

Durch die oben genannten anderen Titel der Autorin, habe ich mir denken können was für Charaktere auf mich zu kommen. Paula Hawkins schafft es mühelos Charaktere zu erschaffen, die mich empathisch null ansprechen. Aber genau das macht sie interessant für mich. Die Charaktere der Autorin haben alle Fehler, sind bei weitem nicht perfekt und wenn, dann haben sie (finde ich) meist die schlechtesten Charakterzüge. Allerdings hat mich Protagonistin Rachel hier tierisch genervt. Auf eine sehr unangenehme Art und Weise: ständige Wiederholungen, das fallen ins tiefste Selbstmitleid, und dann die schieflaufenden Miss Marple Ansätze. . Immer wieder hatte ich Momente des Mitgefühls für sie, aber die hielten einfach nicht lange an. Fast war ich froh wenn ich aus der Sicht einer anderen Protagonistin lesen durfte wie Anna oder aber Megan.

 

Mein abschließendes Fazit

Zugegeben wüsste ich nicht- hätte ich Girl on the Train als erstes von der Autorin Paula Hawkins gelesen- ob ich zu ihren anderen Romanen gegriffen hätte, die mir so gut gefallen. Ich fand die Geschichte schon interessant, aber zu langsam aufgebaut mit einem zu tief, oder besser gesagt zu spät eingesetzten Spannungsbogen. Die Charaktere finde ich von Paula Hawkins ziemlich gut, weil sie alle ihre Fehler und Macken haben. Aber hier hat Protagonistin Rachel wirklich meine Geduld aufs Spiel gesetzt und wegen ihr war ich doch ab und an geneigt das Buch vorzeitig abzubrechen. Es war fast ein Segen wenn ich aus der Sicht eines anderen Charakters lesen konnte. Das letzte Drittel hat mich dann abholen können und ich war wirklich gebannt zu erfahren, wie nun die Geschichte ausgeht. Ich werde auf jeden Fall weiter zu Paula Hawkins Bücher greifen, weil die Bücher die nach Girl on the Train erschienen sind bisher, mir wirklich sehr gefallen haben, und sich ihre Erzähl- Stil finde ich gebessert hat. Vor allem was die Spannung angeht!

“Ich habe nichts mehr unter Kontrolle, nicht einmal die Orte in meinem Kopf.” S. 21

 

Von mir bekommt "Girl on the Train" von Paula Hawkins 

3/5 Sternen!

 

 

 

 

 

Bildquelle: blanvalet
Buchdetails
Name: Girl on the Train
Autor: Paula Hawkins
Seiten: 448
Verlag: blanvalet
Erschienen: 24.05.2017
Kostenpunkt: 9,99€
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Genre: Thriller
Kategorie: Allgemein, Rezension Kommentare: 0