DRY von Neal & Jarrod Shusterman [Buchrezension]
“Überzeug mich davon, dass ich nicht die Summe meine Handlungen bin. Dass mich eine schlechte Tat nicht zum schlechten Menschen macht.” S. 329
Inhaltsangabe
Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr.
Niemand glaubte, dass es so weit kommen würde. Doch als Alyssa an einem heißen Junitag den Wasserhahn aufdreht, passiert nichts. Es kommt nicht ein Tropfen. Auch nicht bei den Nachbarn. In den Nachrichten heißt es nur, die Bewohner Kaliforniens sollen sich gedulden. Aber als das Problem nicht nur mehrere Stunden, sondern Tage bestehen bleibt, geduldet sich niemand mehr. Die Supermärkte und Tankstellen sind auf der Jagd nach Wasser längst leer gekauft, selbst die letzten Eisvorräte sind aufgebraucht. Jetzt geht es ums Überleben.
Eigene Meinung
Viel zu lange ist es her, das ich die Scythe Reihe von Neal Shusterman ins Herz geschlossen und beendet habe. Als ich die ersten Kapitel von DRY gelesen habe, habe ich mich gehasst dafür, das ich solche Schätze nicht früher lese…
Wie gewohnt, schafft Neal Shusterman und auch Jarrod Shusterman mich binnen weniger Sätze abzuholen. Ich habe hier die Möglichkeit aus verschiedenen Sichten zu lesen. Immer aus der Ego-Perspektive eines Protagonisten und zusätzlich auch aus Sichten einiger Nebencharaktere, die der Geschichte damit noch mehr Tiefe und Authentizität verleihen. Mir gefiel vor allem die Denkweise der teils, doch sehr jungen Charaktere. Die Kapitel waren mit Tagesangaben (Tag 4, Tag 5) unterteilt, und holten mich als Leser immer wieder ab, weil ich gerne während des Lesens vergessen habe, wie lange die Charaktere, diese Dürre nun schon haben. Gerade wenn es mit Flüssigkeitszufuhr für den Körper zu tun hat, ist das aber für mich wichtig im Hinterkopf zu haben.
Seite für Seite bin ich durch dieses Buch geflogen. Absolute Pageturner und gefühlt hatte ich nicht eine Passage wo ich mir dachte: Mensch, das zieht sich jetzt aber. Schnell habe ich mit den verschiedenen Charakteren mit fiebern müssen. Authentisch wurden hier Szenerien beschrieben, die absolut vorstellbar sind. Die Spannung kocht immer mehr hoch, bis sie sich schlussendlich entlädt und das nicht nur am Ende! Es gibt einen Roten Faden, der aber immer wieder neue Strecken wählt, und ich als Leser fand diese überraschend und verdammt gut verpackt. Dadurch liest sich die Geschichte auch sehr viel spannender wie ich finde, weil ein Wettlauf gegen die Zeit stattfindet.
Die Charaktere könnten unterschiedlicher nicht sein und teils auch nicht, auf noch skurrilere Art und Weise auf einander treffen. Wie ich das bereits von anderen Büchern des Autors kenne, wurden auch hier die Charaktere nicht detailliert beschrieben aber ihr Wesen dafür sehr erkennbar und authentisch dargestellt. Kelton, Alyssa und Gerrit sind dabei die drei, mit denen ich die Geschichte starte. Es folgen weitere Charaktere und auch wenn mich die Anzahl an Charakteren verunsichert hat, bestand überhaupt keine Schwierigkeit sie alle zu unterscheiden. Einige die meine Rezensionen schon länger lesen, wissen wie viel Wert ich auf detaillierte Charaktere Wert lege. Die von Neal Shusterman brauchen dabei gar nicht so eine große Äußerliche Beschreibung, weil ihr Charakterzüge so präsent beschrieben werden.
Mein abschließendes Fazit
Authentisch, verstörend, beängstigend sind nur ein paar Begriffe an die mir in den Kopf kommen, wenn ich an das Werk DRY von Neal & Jarrod Shusterman denke. Der Aufbau der Geschichte, die Charaktere die dem Buch so viel Realismus beisteuern und die kleinen Details, die viele leider aus der Pandemie Zeit selbst kennenlernen mussten, wurden hier in meinen Augen perfekt umgesetzt. Ein kontinuierlicher Spannungsbogen, der mich durch das Buch hat fliegen lassen. Ich mochte die Individualität der Charaktere, das Zusammenspiel, und die Bedrohung die hinter jedem vergangenen Tag (Kapitel) steckt. Zusätzlich mochte ich auch die Perspektiven und Ansichten die ich von anderen, außenstehenden Charakteren bekommen habe. Egal ob es Journalisten oder die Oma von nebenan war. Für mich ist dieses Buch ein absolutes Jahreshighlight gewesen und kann es wirklich jedem ans Herz legen der Dystopien und Endzeit-Szenarien mag und gerne liest.
“Menschen können Monster sein. Egal, ob wegen ihrer Handlungen oder wegen ihres wahren Wesens, das tut nichts zur Sache. Das Ergebnis ist dasselbe.” S. 331
24.06.2023 - 1:36 pm Uhr
[…] zu überzeugen. Gerade erst das letzte Buch Game Changer oder auch mit mein Jahreshighlight Dry hat mich absolut fasziniert. Auch in Vollendet – Die Flucht den ersten Band einer […]