Sag den Wölfen, ich bin zu Hause von Carol Rifka Burnt [Buchrezension]

sag_den_wölfen_ich_bin_zu_hause_Carol_rifka_brunt

“Ich war durchschaut worden, ich war nackt. Das Mädchen mit dem durchsichtigen Herzen. Das dümmste Mädchen der Welt. Durch meinen Körper schwappte eine Welle aus Wut.” S. 374

 

Inhaltsangabe

Manche Verluste wiegen so schwer, dass sie nicht wiedergutzumachen sind. So geht es June Elbus, als ihr Onkel Finn stirbt, der Mensch, mit dem sie sich blind verstand, der ihr alles bedeutete. Doch mit ihrer Trauer ist sie nicht allein. Schon bald nach der Beerdigung stellt June fest, dass sie sich die Erinnerung an Finn teilen muss – mit jemandem, der sie mit einer schmerzhaften Wahrheit konfrontiert. Der sie aber auch lehrt, dass gegen die Bitternisse des Lebens ein Kraut gewachsen ist: Freundschaft und Mitgefühl.

 

Eigene Meinung

June ist ein interessanter Charakter. In dem Buch liest man aus ihrer Sicht und die Autorin hat es gut geschafft, das ich als Leser öfter dachte das June viel älter ist, als sie eigentlich war. Genau dort sind aber auch meine Schwierigkeiten versteckt. Es ist für mich schwierig die Geschichte mit dem Mädchen oder sagen wir, mit dem Teenager in Verbindung zu bringen. Ich möchte euch hier nicht spoilern, aber für mich war es teilweise mehr als unverständlich wie ein junges Mädchen so viel sieht, versteht und erkennt, während die Erwachsenen zu einer Art Rand Figur werden, die nichts verstehen.

Es werden hier wirklich wichtige Themen angesprochen. Der Umgang mit Verlust eines geliebten Menschen, Zusammenhalt, Treuer, Loyalität, Freundschaft, und auch Mut. Leider werden all diese Emotionen, angerissen aber nicht tiefgehend ausgeführt. Es scheint alles unter einer Kuscheldecke versteckt zu werden, wenn man tiefer darauf eingeht. Es gab wirklich wunderschöne Augenblicke in dem Buch, die aber leider so gering ausfielen, das ich mich nicht fallen lassen konnte.

Zu June hatte ich keinerlei Verbindung, verstand aber ihre Handlungen. Die, die ich nicht verstand war der Umgang der Älteren mit ihr. Auch die Verbindung zu dem Onkel und zu dem Geheimnisvollen Fremden haben mich eher skeptisch als begeistert zurückgelassen.

“Niemand hatte die leiseste Ahnung, wie viele Minuten ich täglich damit verbrachte, an Finn zu denken, und Gott sei Dank hatte niemand die leiseste Ahnung, um welche Art von Gedanken es sich dabei handelte.” S. 32

 

Mein abschließendes Fazit

Ich habe mich sehr, sehr lange auf dieses Buch gefreut. Ich muss aber gestehen das ich mit etwas komplett anderem gerechnet hatte. Leider konnte mich die Protagonistin June nicht fassen, vielleicht bedingt durch ihr Alter oder durch ihre Leidenschaften. Allgemein fehlte mir in dem Buch ein roter Faden. Ich sprang durch die verschiedenen Ereignisse, wurde beladen mit den Gefühlen von June die sich leider sehr oft wiederholten oder aber Selbstzweifel waren. Genauso wie sich Allgemein einige Dingen wiederholten, wohl aus dem Grund dem Leser noch einmal nahe zu bringen, was für einen hohen Stellenwert sie besitzen.

Die Verbindung zu ihrer älteren Schwester Greta, hat mich dabei glaube ich, am meisten verärgert. Ich glaube ich hätte es besser gefunden wenn sie mehr miteinander agiert hätten als gegeneinander.

Das ganze Buch hast sich so unvollständig angefühlt. Als ob es eine Roh-Fassung ist, die noch den letzten Schliff braucht. Mir gefiel es auch leider gar nicht wie dort Erwachsene und Kinder miteinander agieren. Außerdem habe ich mich auch dabei erwischt wie ich sauer darüber wurde, was man einem, fast noch Kind, auf bürgt.

Durchaus kann ich mir Vorstellen das es Leute gibt, denen dieses Buch gefällt, aber ich konnte leider kaum etwas daraus für mich ziehen oder die Geschichte genießen. Es gab kurz vor Ende drei Kapitel, die ich wirklich gemocht habe, aber diese reichen für mich leider nicht aus, um die Geschehnisse in dem Buch als komplettes, gut zu bewerten. Dafür fehlt mir ein wenig mehr der “Erwachsene” Touch. Einfach jemand, der wirklich das Ruder führt. Ich mag Junge Charaktere aber in dieser Verbindung mit der Geschichte war es mir zu viel des guten, leider.

“Ich wusste, wie gefährlich zerstörte Hoffnungen waren, wie sie einen in einen Menschen verwandeln konnten, von dem man niemals gedacht hätte, das er existierte.” S. 402

 

Von mir bekommt "Sag den Wölfen, ich bin zu Hause" von Carol Rifka Brunt 

2/5 Sternen!

 

 

 

 

 

 

Bildquelle: Eisele
Buchdetails
Name: Sag den Wölfen, ich bin zu Hause
Autor: Carol Rifka Brunt
Seiten: 420
Verlag: Eisele
Erschienen: 23.02.2018
Kostenpunkt: 22€ (HC) 12€ (TB)
Hier zu kaufen: Sag den Wölfen, ich bin zu Hause
Hier zu kaufen (Hörbuch / eBook): Sag den Wölfen, ich bin zu Hause
Kostenpunkt (Hörbuch / eBook): 9,99€
Genre: Roman
Kategorie: Allgemein, Rezension Kommentare: 0