Die Beste Zeit ist am Ende der Welt von Sara Barnard [Buchrezension]

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“Künstler”, fährt Grandad fort, “wurden auf diese Erde gesetzt, um sie widerzuspiegeln. Sie schaffen neue Perspektiven, andere Arten des Sehens und Denkens. Aber wie soll das gehen, wenn sie die eigenen Prioritäten denen anderer Menschen unterordnen müssen?” S. 342

 

Inhaltsangabe

Manchmal musst du alles hinter dir lassen, um deinen Platz in der Welt zu finden.

Nachdem in ihrem Leben alles gründlich schiefgelaufen ist, steigt die siebzehnjährige Peyton kurzerhand in ein Flugzeug nach Vancouver. Allein. Im Gepäck: jede Menge schlechte Erinnerungen und ihr Skizzenbuch. Sie ist fest entschlossen, allem zu entkommen. Dem Mobbing, der Einsamkeit, der Person, zu der sie geworden ist. Durch glückliche Zufälle und ein bisschen Mut landet Peyton schließlich in einem unvergesslichen Roadtrip-Abenteuer mit einer bunt zusammengewürfelten Truppe Backpacker. Auf ihrer Reise quer durchs Land entdeckt sie nicht nur Kanadas atemberaubende Landschaften, sondern auch, dass es wahre Freundschaft wirklich gibt.

 

Eigene Meinung

Eigentlich, habe ich ein ganz anderes Buch gesucht. Durch das wirklich hübsche Cover, musste ich den Roman von Sara Barnard dann aber doch mal zur Hand nehmen. Als ich gelesen habe worum es geht, musste ich das Buch einfach kaufen. Denn seien wir mal ehrlich: Wer möchte manchmal nicht einfach mal alles hinter sich lassen?

Gleich am Anfang werde ich mit dem aktuellen Geschehen von Protagonistin Payton vertraut gemacht. Die Autorin bringt mir Paytons Geschichte aus der Ich-Perspektive näher und die Kapitel erzählen mir aus der Gegenwart und der Vergangenheit. Stück für Stück erfahre ich also, warum Payton geht, was ihre Ziele, Wünsche oder auch Ängste sind. Ab und an kommt es zu einigen Wiederholungen, in denen mir noch mal erklärt wurde, was Payton wirklich wichtig ist, oder was sie schrecklich bereut. Die Geschichte plätschert zart vor sich hin, was ihr aber keinen Abbruch getan hat. Im Gegenteil. Die Beschreibungen von den verschiedenen Sehenswürdigkeiten – plastisch beschrieben von Sara Barnard – ließen mich selbst Kanada entdecken.

Ich mochte das Setting Kanada sehr, was hier gewählt wurde und auch die Idee. Das ich Stück für Stück erfahren habe, was Payton überhaupt dazu veranlasst hat in das Flugzeug zu steigen, erfahre ich durch die verschiedenen Kapitel. Es ist ein wirklich schöner, bildlich beschriebener Roadtrip zu dem die Autorin mich eingeladen hat. Natürlich gibt es viele Augenblicke in Form von Sei Mutig oder auch Im hier und jetzt leben. Die Geschichte ist meiner Meinung nach überhaupt nicht auf Spannung geschweige denn Nervenkitzel ausgelegt, sondern läuft ganz entspannt mit vielen nachdenklichen Momenten ab.

Protagonistin Payton, war mir zu Anfangs nicht unbedingt Sympathisch. Ich glaube es war die Art und Weise das sie auf biegen und brechen Freundschaften schließen wollte, und das halt auch kein vernünftiger Weg ist. Ich hatte mir eine stärkere Charakterentwicklung von ihr erhofft. Versteht mich nicht falsch, sie entwickelt sich das Buch über auch wirklich schon sehr stark weiter, hatte für mich aber schlussendlich noch nicht das an Entwicklung hinter sich, wie ich es mir gewünscht hätte für sie. Dafür sind die Nebencharaktere absolut gut  gelungen. Während mit die Freundschaften aus Payton’s alten Leben recht schnell genervt haben, konnten die Freunde aus Kanada vieles wieder wettmachen. Mir hat die Vielfalt enorm gefallen und die verschiedenen Charaktertypen.

 

Mein abschließendes Fazit

Sara Barnard hat mich hier mit auf einen Roadtrip genommen mit vielen Nachdenklichen, emotionalen, und vor allem Freundschaftlichen Szenen. Kanada wurde mir auf eine wunderschön bildlich beschriebene Art und Weise näher gebracht durch “Die Beste Zeit ist am Ende der Welt”. Protagonistin Payton war nicht unbedingt mein Fall und auch ihre Entwicklung war zwar schon groß, für mich aber noch nicht groß genug. Ich hätte mir noch ein bisschen mehr erhofft. Vor allem hätte ich gerne erfahren, wie es denn nun weitergeht mit ihr. Mir gefiel die Art und Weise ich Paytons Geschichte kennengelernt habe durch die Gegenwarts- und Vergangenheitskapitel. Stellenweise hatte ich das Gefühl das die Autorin so viel wie möglich einbringen möchte, was man in der Jugend falsch machen könnte. Für mich war das etwas zu viel. Zugegebenermaßen bin ich vielleicht auch einfach nicht mehr in dem Alter für das Buch. Es war ein netter Zeitvertreib im Sommer, da die Geschichte sanft durchläuft und für mich, nicht all zu schwere Kost darstellt.

 

“Mir fällt ein, was Sewa vor Wochen im Hostel gesagt hat, darüber, dass alle Reisenden vor irgendetwas davonlaufen. Und dass sie alle auf der Suche nach etwas sind. Vielleicht suchen sie alle ihre eigene Art der Freiheit. ” S. 313

 

Von mir bekommt "Die Beste Zeit ist am Ende der Welt" von Sara Barnard 

3/5 Sternen!

 

 

 

 

 

Bildquelle: Arctis
Buchdetails
Name: Die Beste Zeit ist am Ende der Welt
Autor: Sara Barnard
Seiten: 400
Verlag: Arctis
Erschienen: 16.03.2023
Kostenpunkt: 12€
Hier zu kaufen: Die Beste Zeit ist am Ende der Welt
Genre: Roman
Kategorie: Allgemein, Rezension Kommentare: 0