Das Sanatorium von Sarah Pearse [Buchrezension]

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“Je länger er hinschaut, desto mehr scheinen sich die aufragenden Berge auf ihn zuzubewegen. Mit den dicksten Schneemassen seit Jahrzehnten wirken sie überhängenden Wechten und Felsgrate nicht mehr vertraut, sondern unheimlich, fremdartig …” S. 97

 

Inhaltsangabe

Halb versteckt im Wald und überragt von dunkel drohenden Gipfeln war Le Sommet schon immer ein unheimlicher Ort. Einst diente es als Sanatorium für Tuberkulosepatienten, dann verfiel es mit den Jahren und wurde schließlich aufgegeben. Nun hat man es zu einem Luxushotel umgebaut, doch seine düstere Vergangenheit ist noch immer spürbar. Als Detective Inspector Elin Warner zur Verlobungsfeier ihres Bruders anreist, beginnt der Albtraum: Erst verschwindet Isaacs Verlobte, dann geschieht ein Mord. Schließlich schneidet auch noch ein Schneesturm das Hotel von der Außenwelt ab, und die Gäste sind mit einem Killer gefangen …

 

Eigene Meinung

Dieses Jahr steht bei mir anscheinend der Fokus auf Hype Bücher. Das Sanatorium zählt auch darunter. Nun habe ich auch endlich dazu gegriffen und ob es mich so begeistern konnte, wie so viele andere vor mir, erfahrt ihr natürlich wenn ihr weiter lest…

Mir wurde relativ schnell klar, das Autorin Sarah Pearse nicht lange fackelt, was den Spannungsaufbau angeht. Die verschiedenen Gräueltaten die mich in dem Buch erwartet haben, wurden auch wirklich sehr, sehr gelungen beschrieben. Es war kein wahrlose Gemetzel was hier greift, sondern wirklich Foltermethoden die sehr plastisch beschrieben wurden. Leider ist der Schreibstil sonst aber gern sehr ausufernd. Jedes Ende eines Kapitels wird mit einem Pageturner schmackhaft gemacht, aber die Spannung verpufft für meinen Geschmack einfach durch die- unter anderem vielen Thematiken die hier behandelt werden, und durch den doch teils sehr detaillierten Beschreibungen des Hotels oder des Wetters beispielsweise.

Eigentlich ist es so schade… Vielleicht konntet ihr schon raus lesen, das mich das Buch nicht so catchen konnte. Dabei ist die Idee ehrlich gut. Und ich habe mich auch ehrlich gefreut auf das Buch! Aber (und das ist natürlich nur mein eigener Geschmack) werden hier zu viele Baustellen bearbeitet. Zu viele Handlungsstränge die teils miteinander verwoben sind, und teils nicht und als es dann näher der Aufklärung von Fall eins zum Beispiel kam, hat mich die Lösung schon nicht mehr interessiert. Jegliche Spannung wurde mir weggenommen, durch ausufernder Beschreibungen von Gefühlen oder Umgebung. Das ist wichtig, auf jeden Fall, aber fühlte es sich für mich einfach unnötig gefüllt und ziehend an. Das hätte das Buch nicht nötig gehabt. Dabei hat das Buch eigentlich gute Plot Twists, die mich dann aber am Ende auch nur noch recht wenig interessiert haben.

Ich habe die Geschichte durch die Erzähl- Perspektive gelesen. Eigentlich lese ich ausschließlich aus der Sicht von Protagonistin Elin, aber zu Anfang des Buches auch noch aus der Sicht von Daniel und Adelé. Gefühlt wurde versucht Elin sehr viel Charaktertiefe zu geben. Ihre ständigen Flashbacks, ihre Panikattacken machen sie ein Stück weit Menschlicher. Leider gab es so viele Dialoge oder aber auch Handlungen von ihr als Detective, die mich die Augen verdrehen haben lassen. Es sind für mich einfach ein paar  “Unstimmigkeiten/Fehler” drin, wo ich Elins Professionalität ein wenig in Frage gestellt habe.

 

Mein abschließendes Fazit

Leider muss ich gestehen, das mich “Das Sanatorium” von Sarah Pearse nicht wirklich fesseln konnte. Die ersten Seiten wurde ich reingeworfen, fand es sogar spannend, nur um dann zu merken, das es das auch erstmal war. Die Geschichte ist sehr zäh, sehr detailliert was vor allem Wetter und Hotel angeht. Protagonistin Elin habe ich durch (finde ich) einige “Unstimmigkeiten” teilweise sehr schlecht abnehmen können, das sie Detective ist. Auch gibt es hier nicht nur eine Hauptthematik, sondern gleich mehrere die teilweise etwas miteinander zu tun haben, teilweise auch nicht, die aber plausibel aufgeklärt werden. Spannung wird erst am letzten drittel des Buches aufgebaut, zum Showdown sozusagen. Eigentlich ist es so schade, weil die Plot Twists echt gut waren aber für mich zu spät und zu zehrend kamen, als das ich sie noch hätte genießen können. Ich denke das 100-150 Seiten weniger  dem Buch etwas mehr Spannung verliehen hätte. Dennoch war das Setting gut gewählt, die Hintergrundgeschichte interessant, es hat für mich nur leider nicht ausgereicht.

 

“Die grausame Realität des Todes berührt die Menschen auf unterschiedlichste Weise.” S. 221

 

Von mir bekommt "Das Sanatorium" von Sarah Pearse 

2/5 Sternen!

 

 

 

 

 

Pearse_SDas_Sanatorium_235358_300dpi Bildquelle: Goldmann
Buchdetails
Name: Das Sanatorium
Autor: Sarah Pearse
Seiten: 512
Verlag: Goldmann
Erschienen: 15.02.2023
Kostenpunkt: 17€
Hier zu kaufen: Das Sanatorium
Hier zu kaufen (Hörbuch / eBook): Das Sanatorium
Kostenpunkt (Hörbuch / eBook): 13,99€
Genre: Thriller
Kategorie: Allgemein, Rezension Kommentare: 0