The Story von Rob Hart [Buchrezension]

 

“GIBSON WELLS: Cloud ist die Lösung für alle Bedürfnisse. Es ist ein Ort der Erleichterung in einer hektischen Welt. Unser Ziel ist es, einzelnen Menschen und Familien zu helfen, die nicht außer Haus gehen können, keine Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe haben oder das Risiko nicht eingehen wollen.” S. 43

 

Inhaltsangabe

USA in der nahen Zukunft. Zinnia hätte nie gedacht, dass sie einmal für »Cloud« arbeiten würde, den weltgrößten Onlinestore, der alle lokalen Geschäfte geschluckt hat. In Zeiten enormer Arbeits- und Obdachlosigkeit bietet das Unternehmen Sicherheit – und liefert jedes Produkt, das man sich vorstellen kann. Aber Zinnias Arbeitsbedingungen sind unmenschlich. In den riesigen Lagerhallen wird jeder Schritt überwacht, jedes Gespräch belauscht. Und es steht noch mehr auf dem Spiel: Wenn Pakete mit Drohnen ausgeliefert und Kundendaten gespeichert und analysiert werden, gibt es bald keine Privatsphäre mehr. Doch niemand ahnt, dass Zinnia nicht die ist, als die sie sich ausgibt. Sie riskiert alles, um »Cloud« zu bremsen – und die Welt wieder zu einem besseren Ort zu machen.

 

Eigene Meinung

Im Sale bei Hugendubel gefunden und als irgendwie interessant empfunden. Nun habe ich es gelesen und ich bin zwiegespalten…

Ehrlich gesagt muss ich gestehen, dass ich mich Stellenweise sehr durch das Buch gekämpft habe. Rob Hart einen sehr flüssigen Schreibstil, allerdings wird in dem Buch sehr viel wiederholt. Die Tage fühlten sich irgendwann nicht nur für die Protagonisten, sondern auch für mich gleich an. Es wurde hier auf detaillierte, äußerliche Charaktererscheinungen verzichtet, beziehungsweise eher grob angerissen. Ich lese aus der Sicht von Zinnia, Paxton, und Gibson Wells. Während ich von Zinnia und Paxton aus der dritten Sicht lese, ist es bei Gibson Wells die Ich-Perspektive.
Die Unterteilung im Buch fand ich angenehm, und lies mich auch etwas leichter durch die knapp 600 Seiten ziehen.

Rob Hart hat mit The Story eine Geschichte geschrieben, die unserer tatsächlich nicht mehr so weit entfernt ist. Dieser Zwiespalt von Brauchen und Keine andere Wahl haben war hier ganz enorm und ich fand es sehr, sehr interessant wie die Charaktere auch ihre Ansichten wandelt, obwohl sie ein ganz anderes Ziel verfolgen als ursprünglich vielleicht angedacht. Die Wiederholung von Handlungen verstehe ich hier durchaus, hat mich aber trotzdem wirklich ab einen gewissen Punkt gelangweilt. Das der Autor mir hier aufzeigen wollte, wie eintönig vielleicht alles ist, verstehe ich. Aber bitte nicht so. Es wurden Seiten damit gefüllt, die das Buch nicht gebraucht hätte. Und die wichtigsten Dinge wurden meiner Meinung nach kaum noch erwähnt. Gerade die letzten Kapitel, haben mich begeistern können, bis wieder eine Monotonie der Wiederholungen anfing, aber trotzdem. Und dann, war es einfach vorbei und ich wurde – gefühlt zumindest – stehen gelassen.

Zinnia und Paxton sind die Protagonisten in The Store. Und Zinnia mochte ich ab einen gewissen Grad auch wirklich gerne. Ich mochte ihre Stärke, den Mut den sie an den Tag gelegt hat und teilweise auch den Ideenreichtum. Auch wenn es hier durchaus eine kleine Liebesgeschichte im ganz groben gibt, wird es nicht kitschig, schmalzig, anstrengend, was auch nicht zur Geschichte gepasst hätte. Paxton hingegen kam mir die ganze Geschichte über wie ein Ja-Sager vor. Vielleicht auch gewollt, aber dieses dringliche Gefühl das der Charakter die Anerkennung braucht, war für mich irgendwann sehr anstrengend und hat mich mehr als einmal die Augen verdrehen lassen. Aber auch Paxton hat Momente in denen er hinterfragt, aber es ist eher die Naivität die er mich hat deutlich spüren lassen und die nicht so arg bei mir ankam. Chef Gibson Wells aus dessen Sicht ich seine Bloggeinträge sozusagen lese, war für mich mit am interessantesten. Ich war immer hin und her gerissen zwischen Kopfschütteln und anerkennend eine- Braue- nach- oben- ziehen.

 

Mein abschließendes Fazit

Die Idee von The Store ist wirklich, wirklich gut. Und wie viele vorher schon gesagt haben, kommt die Geschichte auch unserer heutigen Realität sehr nahe. Leider finde ich das Buch nicht in allen Punkten gut umgesetzt. Es gibt sehr viele Wiederholungen, die die eigentliche Geschichte für mich zu sehr in die Länge zieht ohne das eigentlich wirklich etwas passiert. Aber auch wenn etwas passiert ist, folgten gleich wieder Wiederholungen um mir als Leser die Eintönigkeit der Arbeit näher zu bringen. Die letzten Kapitel waren wirklich als ob der Autor hier die Zügel in die Hand genommen hätte und nun losfeuern möchte. Das tut er auch, bis ich mich wieder in Wiederholungen wiederfinde und an einem ziemlich offenen Ende. Abwechselnd lese ich hier aus der Sicht von den Protagonisten Zinnia, Paxton und dem Chef Gibson Wells. Der Schreibstil war auch sehr flüssig und lies mich auch einfach und schnell in die Geschichte einsteigen. Außerdem mochte ich Charakter Zinnia. Es hat mir nur an Spannung gefehlt. Es plätscherte mir persönlich zu seicht daher obwohl die Thematik so wichtig ist. Leider hat das Ende mich wirklich enttäuscht und im Regen stehen lassen, obwohl es so gut Ansätze gibt.

 

“Du akzeptierst den Status quo? Nimmst die Dinge hin, wie sie sind? Lohnt es sich nicht, für etwas Besseres zu kämpfen?” S. 413

 

Von mir bekommt "Der Store" von Rob Hart 

2/5 Sternen!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

der_store_rob_hart Bildquelle: HEYNE
Buchdetails
Name: Der Store
Autor: Rob Hart
Seiten: 590
Verlag: HEYNE
Erschienen: 11.10.2021
Kostenpunkt: 11€
Hier zu kaufen: Der Store
Hier zu kaufen (Hörbuch / eBook): Der Store
Kostenpunkt (Hörbuch / eBook): 9,99€
Genre: Roman
Kategorie: Allgemein, Rezension Kommentare: 0