Die stumme Patientin von Alex Michaelides [Buchrezension]

 

“Wir sind alle verrückt, glaube ich, nur auf unterschiedliche Weise.” S. 30

 

Inhaltsangabe

Blutüberströmt hat man die erfolgreiche Malerin Alicia Berenson neben ihrem geliebten Ehemann gefunden – dem sie fünf Mal in den Kopf geschossen hat. Seit sieben Jahren sitzt Alicia nun in einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt. Und schweigt. Kein Wort hat die Malerin seit der Nacht des Mordes verloren, lediglich ein Bild gemalt: Es zeigt sie selbst als Alkestis, die in der griechischen Mythologie ihr Leben gibt, um ihren Mann vor dem Tod zu bewahren. Fasziniert von ihrem Fall, setzt der forensische Psychiater Theo Faber alles daran, Alicia Berenson zum Sprechen zu bringen. Doch will der Psychiater wirklich nur herausfinden, was in jener Nacht geschehen ist?

 

Eigene Meinung

Was habe ich nicht schon für positive Meinungen zu diesem Buch gehört. Second Hand habe ich es dann tatsächlich auch mal gefunden und gleich eingepackt. Nun ist es endlich gelesen und ich durfte mir selbst ein Bild machen von dem Psychothriller Die stumme Patientin.

Gleich zu Beginn ist mir die Sicht aus Alicias Tagebuch– Sicht positiv aufgefallen. Das hat mich gleich tiefer in die Geschichte gebracht. Genauso verläuft es auch im weiteren Verlauf des Buches. Immer wieder darf ich aus der Tagebuch – Sicht von Alicia lesen und aus der Ich- Perspektive von Theo Faber unseren Protagonisten. Die Kapitel sind kurz, knackig, und ich hab sie sehr schnell weggelesen. Dabei hatte ich nur bedingt das Gefühl eines Page Turners. Die Geschichte wird in unterschiedlichen Zeitlinien erzählt, die es mir positiv gesehen, zum Ende hin sehr schwer gemacht haben aktuell zu bleiben. Auch wenn sie vom Autoren super miteinander verwoben wurden.

Vielleicht habt ihr schon gemerkt das ich bei Thrillern oder ggf. auch mal Krimis, gerne mit Rätsel. So auch in Die stumme Patientin. Gerne halte ich meine Gedanken über mögliche Handlungen oder Täter fest, und darf verkünden das ich vor Seite 100 meinen ersten richtigen Verdacht hatte, der sich bestätigte. Was sagt das über das Buch aus? Gar nichts. Ich gehe absolut anders an diese Art Geschichte heran. Und erst am Schluss, ist mir das auch wieder aufgefallen, weil ich gerne meine Notizen noch einmal durchgehe dann. Die Geschichte hat Raffinesse, und hat mich sehr oft auf eine falsche Bahn gelenkt. Allerdings muss ich auch gestehen das es ein paar Schleichwege durch das Buch gab, die mich etwas im Lesefluss zügelten. Meist Wiederholungen von Informationen die in Erfahrung gebracht wurden, aber es meiner Meinung nach nicht noch einmal hätte geben müssen. Auch ist die Brutalität auf jeden Fall geben, aber weiter weniger extrem, als ich angenommen hatte, was natürlich aber auch aus jeder Sichtweise anders sein kann.

Die Charaktere sind clever durchdacht, auch wenn sie bei mir nicht unbedingt auf Empathie gestoßen sind. Vielleicht, ist das aber auch die Absicht. Teils habe ich ein wenig Mitleid mit ihnen empfunden aber sie waren für die, von dem Autorin auf sie zugeschnittenen Rollen, sehr passend und authentisch. Allgemein haben auch die Nebencharaktere überzeugen können, und auch dort spielt Autor Alex Michaelis eindeutig mit der Antipathie.

 

Mein abschließendes Fazit

Ein gut durchdachter, mit leichten Schleichwegen versehener, Psychothriller den Autor Alex Michaelis hier präsentiert. Gerade die Sicht von Alicia die in Tagebuch-Form mir als Leser näher gebracht wurde, löst perfekt das schweigen dieser Protagonistin. Die Zeit Linien die zum Schluss ineinander verschmelzen sind klug und spannend gelöst und ergeben Sinn. Durchaus gibt es hier und da ein paar Stellen, in denen für mich sehr wenig interessantes geschehen ist. Dennoch würde ich sie nicht als Durststrecken betiteln. Auch die Brutalität von der ich in verschiedenen Meinungen über dieses Buch immer wieder gelesen habe, fällt für meinen Geschmack weit harmloser aus als gedacht. Die stumme Patientin  hat mich auf jeden Fall positiv überraschen können mit einigen interessanten Wendungen.

 

“Es ist jammerschade, dass Sie sie zu jener Zeit nicht gekannt haben. Sie war die interessanteste Person, der ich je begegnet bin. Die meisten Menschen leben gar nicht, zumindest nicht wirklich – sie schlafwandeln durch ihren Alltag. Anders Alicia – sie lebte ungemein intensiv. Es war schwer, den Blick von ihr abzuwenden.” S. 189

 

Von mir bekommt "Die stumme Patientin" von Alex Michaelides 

4/5 Sternen!

 

Bildquelle: Droemer
Buchdetails
Name: Die stumme Patientin
Autor: Alex Michaelides
Seiten: 384
Verlag: Droemer
Erschienen: 03.08.2020
Kostenpunkt: 11,99€
Hier zu kaufen: Die stumme Patientin
Hier zu kaufen (Hörbuch / eBook): Die stumme Patientin
Kostenpunkt (Hörbuch / eBook): 9,99€
Genre: Psychothriller
Kategorie: Allgemein, Rezension Kommentare: 0