Veronika beschließt zu sterben von Paulo Coelho [Buchrezension]

“Ich hätte verückter sein sollen.” Doch wie die meisten Menschen entdeckte sie das zu spät.” S. 103

 

Inhaltsangabe

Die Geschichte einer unglücklichen jungen Frau, die sterben will und erst angesichts des Todes entdeckt, wie schön das Leben sein kann, wenn man darum kämpft und etwas riskiert. Ein wunderbares Buch über die Prise ›Verrücktheit‹, die es braucht, um den eigenen Lebenstraum Wirklichkeit werden zu lassen, und eine große Liebeserklärung an das Glück in jedem von uns.

 

Eigene Meinung

Ein Klassiker über den sich schon so viele geäußert haben. Veronika beschließt zu sterben habe ich nun auch endlich gelesen. Meine Gedanken dazu erzähle ich euch gerne.

Paulo Coelho verschwendet nicht viel Zeit um mir gleich die Protagonistin Veronika vorzustellen. Sein Schreibstil ist dabei detailliert, aber nicht übertrieben. Er überlässt mir genug Möglichkeiten, Veronika und die anderen Charakteren in meinem Kopf zusammenzusetzen. Veronika ist wie bereits geschrieben, die Protagonistin, dennoch hat der Autor es sich nicht nehmen lassen, mir auch die Geschichten der anderen Charaktere, sehr detailliert näher zu bringen. Ich finde es werden relativ wenig Dialoge verwendet, und mehr Gedankengänge. Kapitel als solche gibt es nicht, sondern eher die Sicht aus einem bestimmten Charakter.

Das ganze Buch über hatte ich das Gefühl, das Veronika beschließt zu sterben eher ein wenig vor sich hin tröpfelt, trotz der sehr starken gewählten Thematik. Die vielen Charaktere die dort aufeinander treffen sind im Maße auch durchaus interessant, ist es aber leider eher die Masse die mich etwas verloren hat. Natürlich gibt es hier viele Lebensbejahende Momente und man könnte sicherlich auch philosophisch sagen, allerdings muss ich gestehen das ich mich eher ein wenig gelangweilt gefühlt habe durch das Switchen zu wieder einen anderen Charakter und dem damit verbundenen Gefühl, nicht wirklich voran zu kommen.

Schlussendlich würde ich gerne noch etwas über die Charaktere sagen. Und die machen es mir wirklich sehr schwer. Ich hatte keinen Charakter, über den ich gerne etwas mehr in Erfahrung gebracht bekommen hätte, oder zu dem ich eine Verbindung aufbauen konnte. Veronika war für mich, wie leider auch die anderen, leider sehr emotionslos. Es war für mich nichts an Gefühlen da, obwohl gerade Gefühle ja auch in diesem Buch im Vordergrund stehen. Eine ziemlich wichtige Thematik, die für mich leider nicht so gut umgesetzt wurde.

 

Mein abschließendes Fazit

Ich muss gestehen, das ich glaube einfach etwas anderes erwartet hätte von dem Buch. Ich konnte leider weder mit den Charakteren, noch mit dem Aufbau der Geschichte etwas anfangen. Ich kam trotz geringer Seitenzahl nur sehr, sehr langsam voran und war einige Male davor, das Buch abzubrechen. Veronika beschließt zu sterben behandelt mit Selbstmord ein Thema das schon lange (aber leider noch zu oft) kein Tabuthema sein sollte. Und auch die Geschichten der anderen Charaktere sind wichtig, aber irgendwie sehr schwach ausgeführt. Selbst von Protagonistin Veronika selbst. Das Gefühl, das das Buch so vor sich hin plätschert ohne mich wirklich tiefer ergreifen zu können, empfand ich als sehr schade, obwohl ich sehr viele positive Meinungen zu “Veronika beschließt zu sterben” gelesen habe. Das sich der Autor allerdings an dieses Thema herangetraut hat, und dabei auch noch andere psychische Thematiken anspricht und dabei nicht verteufelt verdient meinen Respekt.

“Ich weiß, daß die Welt meine Anstrengungen nicht anerkennen wird”, sagte er sich und war stolz darauf, daß er unverstanden war. Das war schließlich der Preis, den Genies zu zahlen hatten.” S. 100

 

Von mir bekommt "Veronika beschließt zu sterben" von Paulo Coelho 

2/5 Sternen!

Bildquelle: Diogenes
Buchdetails
Name: Veronika beschließt zu sterben
Autor: Paulo Coelho
Seiten: 223 (Neuauflage: 240)
Verlag: Diogenes
Erschienen: 03.01.2002
Kostenpunkt: 12€
Hier zu kaufen: Veronika beschließt zu sterben
Genre: Roman
Kategorie: Allgemein, Rezension Kommentare: 0