Yonder von Lutz Hartmann [Buchrezension]

 

“Wolf sah ihr tief in die Augen. “Ganz wie in alten Zeiten. Kannst Du Dich noch an unseren Spruch erinnern? Wenn wir reden, sind wir zwei, wenn wir schweigen, sind wir eins.” S. 39

 

Inhaltsangabe

Zunächst scheint es sich um einen normalen Kriminalfall zu handeln. Ein Schweizer kommt nach Berlin, um illegal Software zu verkaufen. Doch die Schweizer und die Berliner Polizei sind ihm bereits auf der Spur. Auch der Geheimdienst ist mit von der Partie. Seit dem Auftauchen des Computer-Virus Stuxnet ist vor allem die Computerkriminalität in den Focus ihrer Ermittlungen geraten.
Nach der Übergabe der Software kann der Schweizer der Berliner Polizei und auch dem Geheimdienst entkommen. Nur einer bemerkt die Flucht: der Journalist Thomas Wolf. Er hatte die Überwachungsaktion der Polizei begleitet.
Eine unerwartete Wendung bekommt die Geschichte, als Wolf bei der Verfolgung des Schweizers auf die Genfer Polizistin Tania Egger trifft. Er erkennt in ihr seine ehemalige Freundin wieder, die vor Jahren spurlos verschwand. Sie allerdings beharrt darauf, ihn nicht zu kennen.
Dann stellt sich auch noch heraus, dass er nicht in der Bundesrepublik Deutschland, sondern im Deutschen Reich ist. In einem Deutschland, das keine zwei Weltkriege erlebt hat und immer noch ein Kaiserreich ist.

 

Eigene Meinung

Der Freund meiner Schwester hat mir “Yonder” geliehen. Ihm selbst habe es enorm gut gefallen, und natürlich musste ich bei dieser Empfehlung selbst einmal drüber lesen. Womit wir bei meiner heutigen Rezension wären.

Sehr angenehm finde ich es auch mal, ein etwas dünneres Buch vor mir zu haben. Auf dem ersten Blick fiel mir die recht groß gewählte Schriftgröße auf und bei dem zweiten Blick das diese leider auch sehr oft variiert? Ich weiß nicht ob das vom Autoren selbst so gewollt, oder aber an der Formatierung des Verlages liegt. Auf jeden Fall hat mich das zu Anfang etwas verwirrt. Des weiteren wird oft die wörtliche Rede falsch, oder gar nicht gesetzt oder nur zu Hälfte. Das sind Fehler die können selbstverständlich passieren, haben sich aber bei mir doch durch die Häufigkeit sehr auf den Lesefluss ausgewirkt. Ansonsten wird von dem Autor recht gut erzählt. Ab und an kommt es zu Wiederholungen von Tathergängen, was in dieser Art aber nicht weiter tragisch ist. Die Kapitel sind recht dünn, Details gibt es eher weniger, dafür aber eine Touristentour durch Berlin, gerade was den Kurfürstendamm anbelangt.

Für mich als Berlinerin ist das schon interessant, weil ich die Orte in der Geschichte tatsächlich kenne. Für Außenstehende stelle ich es mir eher etwas langweilig vor, denn die Orte selbst werden zwar teilweise beschrieben, teilweise aber auch wieder nicht. Das Genre ist hier als Mystery- Krimi  betitelt und auch teils gut getroffen. Der Krimi Anteil war mir vielleicht etwas zu wenig ausgeprägt. Spannung wurde bei mir kaum bis gar nicht erzeugt und irgendwie hatte ich das Gefühl das es um Das eine große Ding geht, aber leider nicht viel mehr aus der Geschichte rausgeholt wurde. Aus Spoiler Gründen möchte ich nicht auf die Kern-Thematik eingehen.

Dann kommt noch die Masse an Charakteren hinzu. Es sind bei weitem nicht sooo  viele, aber einige. Ich habe gerade für die Kürze des Buches und ohne detaillierte Beschreibung bei Charakteren immer die Problematik sie auseinander zu halten. Wie gesagt, es hält sich alles noch in Grenzen, aber mir persönlich waren es zu viele die dort durcheinander wuselten. Als Hauptprotagonisten haben wir Tania und Wolf. Leider konnten auch diese beiden mich kaum von sich überzeugen und dazu kam vor allem auch die fehlende Tiefe. Wolf hatte noch ein wenig Hintergrundgeschichte in dessen Genuss ich kam und das auf eine sehr gute Art und Weise, leider war es bei Tania nicht der Fall und hat mir sogar gefehlt.

 

Mein abschließendes Fazit

Yonder  von Autor Lutz Hartmann hat ein paar kleine Fehler über die ich hinwegsehen konnte, wie bestimmte Formatierungsproblematiken oder teilweise das Fehlen der Wörtlichen Rede.Leider konnte mich die Geschichte im Allgemein sehr wenig abholen, auch wenn ich die Idee durchaus interessant fand. Für mich fühlte es sich zu stark nach einem Städteführer an in dem der Kriminal Anteil zu wenig genutzt wurde und in dem den Charakteren an Tiefe fehlt, worauf ich persönlich leider viel Wert lege. Der Haupt Thematik war wie schon erwähnt interessant gewählt, hätte aber noch etwas größer ausgeschmückt werden können. Irgendwie ist ja auch nicht alles schlecht an Berlin. Manchmal scheint auch hier die Sonne! Es ist okay für einen verregneten Nachmittag, allerdings ist “Yonder” für mich noch sehr ausbaufähig.

Von mir bekommt "Yonder" von Lutz Hartmann 

2/5 Sternen!

 

Bildquelle: Verlag 28 Eichen
Buchdetails
Name: Yonder
Autor: Lutz Hartmann
Seiten: 188
Verlag: Verlag 28 Eichen
Erschienen: 2012
Kostenpunkt: 17€
Hier zu kaufen: Yonder
Genre: Mystery-Krimi
Kategorie: Allgemein, Rezension Kommentare: 0