Frag die Toten von Linwood Barclay [Buchrezension]
“Da draußen war wirklich nichts. Nur Sterne. Sie sah sie am Himmel funkeln. Es war ein schöner Abend. Abgesehen von der Tatsache, dass sie langsam verblutete.” S. 24
Inhaltsangabe
Keisha schlägt sich als Medium durch. Die junge Frau studiert Todesanzeigen und gaukelt den trauernden Angehörigen vor, Verbindung zu den Verstorbenen aufnehmen zu können. Natürlich kostet das Geld: 5000 Dollar. Die meisten kaufen Keisha die Nummer ab. Auf den ersten Blick auch Wendell Garfield, der verzweifelt nach seiner verschwundenen Frau sucht. Doch der Schein trügt …
Eigene Meinung
Linwood Barclay war einer meiner ersten Autoren die mir die Liebe zu Thrillern näher gebracht hat. Ich hatte mir, vor nicht all zu langer Zeit, deswegen einige Bände von ihm bei Rebuy geordert, und ich finde der Oktober bietet das perfekte Setting, um endlich in düstere, blutige Thriller wieder zu versinken. Und auch wenn “Frag die Toten” nicht das dickste Buch des Autors ist, konnte ich mich auf ganzer Linie abholen.
Die Geschichte habe ich immer aus der Dritten Perspektive gelesen mit den Fokus auf entweder Protagonistin Keisha oder Nebenpersonen. Auch wenn ich die “Ich”- Perspektive bevorzuge, da ich das Gefühl habe mehr in der Geschichte integriert zu sein, erzählt Linwood Barclay so detailliert das es mich nicht gestört hat und ich trotzdem das Gefühl dafür bekam, an allen Geschehenissen dabei zu sein.
Hervorstechend finde ich die genaue Planung und Konzeptionierung des Autors in seinen Geschichten. Von Anfang an war mir bereits klar, das egal wie “simpel” die Hauptgeschichte auch sein mag, das ich auf jeden Fall am Ende noch überrascht werde. Ein sehr großer Pluspunkt den ich sehr schätze wenn ein Thriller Autor es schafft mich hinter das Licht zu führen und eine Geschichte damit noch mehr Grund bietet, länger im Gedächtnis zu bleiben.
Oft musste ich über den, doch schon sehr trocknen Humor, in verschiedenen Szenarien schmunzeln oder auflachen. Diese Stellen wurden präzise gesetzt, und gliederten sich damit, in die Stimmung mit ein und holten mich weder aus dem Lesefluss, noch aus der Handlung heraus.
“Wir haben eine Leiche gerade erst abtransportiert, viel kann ich dir noch nicht sagen, außer, dass die Nadel knapp fünfzehn Zentimeter tief in den Schädel des Toten eingedrungen ist.” “Gehst du davon aus, dass das die Todesursache war?” fragte Rona. “Du bist ja lustig.” antwortete Joy.” S. 201
Mein abschließendes Fazit
In seinem Buch “Frag die Toten” hat Thriller Autor Linwood Barclay es wieder geschafft mich zu fesseln, hinter das Licht zu führen und zu begeistern. Wenn auch auf nur recht wenigen Seiten, habe ich mich während des Lesens gut Unterhalten gefühlt und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich mochte den trocknen Humor, das Gefühl das hinter der Geschichte eine wirkliche Planung steckt. Und selbst wenn das nicht der Fall gewesen sein sollte, hat Linwood Barclay es super als Planung verkauft.
Während des lesens hatte ich nicht das Gefühl irgendwie auf der Stelle zu treten, nicht voran zu kommen, oder mich durch ein dichte Gestrüpp von wirrer Geschichte durchbeißen zu müssen. Es war spannend, knackig, und perfekt für ein nettes Wochenende in den schon recht frischen Tagen.
Ich hätte mir gerne noch ein Kapitel für das Ende gewünscht. Etwas, das mich nicht so “hart” wieder in die Realität entlässt, wenn ich das Buch zu klappe. Durch die wirklich geringe Seitenanzahl von 301 bin ich (fast schon leider) viel zu schnell durch das Buch gerutscht. Ob man das Positiv oder negativ auffasst, bleibt dabei jedem selbst überlassen
“Das hatte Keisha, die Hellseherin, nicht kommen sehen. Die Meisterin der Augenwischerei hatte sich einseifen lassen.” S. 41
Autor: Linwood Barclay
Seiten: 301
Verlag: Knaur
Erschienen: 01.07.2015
Kostenpunkt: 9,99€
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Genre: Thriller