LOLA von Melissa Scrivner Love [Buchrezension]
Für viele als die “Frau hinter dem Gangleader” bekannt, fristet Lola ihr Leben unscheinbar und unerkannt. Keiner kennt ihren wahren Status in der “Crenshaw Six” Crew und einen Teufel würde sie tun um dies jemals zu ändern. Denn in einem Männer dominierenden Geschäft wie Drogen, Waffen und Morde, weiß die Anführerin sich bedeckt zu halten. So lange, bis ihre Crew selbst in einen Gangkrieg gerät, und alle auf Lola setzen…
Vorwort
Dies ist ein Rezensionsexemplar das mir Vorablesen.de zur Verfügung gestellt hat wofür ich mich sehr bedanke! Da „LOLA“ ein Rezensionsexemplar ist was mir zu Verfügung gestellt wurde, habe ich dafür nicht bezahlt. Dennoch ist meine Meinung wie immer davon unbetroffen, ehrlich und offen.
Der erste Satz
“Lola steht am Rand des verdorrten Rasenvierecks ihres und Garcias Garten.”
Schreibstil
Die Leseprobe, die ich von Vorablesen zur Verfügung gestellt bekommen habe, hat mich unheimlich gereizt mehr zu lesen. Ich finde Gangs,Crews, Banden, Clans etc. zu interessant, mag die Verknüpfungen und auch Rituale. Nun (endlich) mal aus der Perspektive einer Frau zu lesen, die es mehr als Faustdick hinter den Ohren hat war interessant und etwas neues. Der Schreibstil ist unheimlich ehrlich, brutal, bildlich.
Wir lesen aus einer Erzähler Sicht und verfolgen somit Lolas Weg. Wunderbar beschrieben ist vor allem wie ich finde, diesen Zwiespalt den Lola manchmal zwischen “normaler Hausfrau” und “Gangleader” geht. Hier werden keine Klischees bedient, im Gegenteil. Hier geht um es eine so starke Hauptchrakterin die warscheinlich mehr Eier besitzt als viele ihrer Männlichen Gefährten.
“Dann stellt sie sich vor, wie Garcia ihr offen sagt, sie soll nicht Hector schicken, das wäre ein Fehler, und sofort sieht sie sich drüben in der Küche am Messerblock und am Herd und riecht verbrannte Haut. Lola atmet tief durch, langsam kriegt sie Angst vor sich selbst.” S. 229
Gerade am Anfang in Bezug auf ihren Bruder, tritt Lola in die Rolle der Mutter. Sie versucht zu beschützen was zu ihr gehört, und selbst was nicht zu ihr gehört, kann ein Teil von ihr werden.
Mein Fazit zu LOLA von Melissa Scrivner Love
Ich habe es unheimlich genossen in Lolas Welt einzutauchen, ihre Geschichte und ihren Werdegang zu erfahren und zu verfolgen. Ihre Welt kennt fast nur die düstere Seite, und doch gibt es hier und dort einige Lichtblicke die mir Lola in einem ganz anderen Licht vorgestellt haben. Ich habe mit gekämpft, gebangt und mir Sorgen gemacht, war wütend über Entscheidungen und verstand ihre Beweggründe.
Das Buch war schnell in der Erzählung und brachte die Geschichte im allgemeinen schnell und schonungslos voran. Immer und immer hatte ich eine gewisse Deadline für Lola im Kopf und hatte mich gefühlt wie sie und wurde etwas ängstlich als das Buch immer dünner wurde, die Geschichte aber noch lange nicht vorbei war. Deswegen kamen mir in der Mitte, einige Seiten als “Lückenfüller” vor. Es wird gejagt und gesucht, verfolgt und kombiniert, aber über kurze Zeit hat man das Gefühl auf der Stelle zu laufen.
Lola habe ich sehr ins Herz geschlossen und bin mit dem Buch mehr als zufrieden. Es ist weder Klischeelastig noch langweilig sondern voller Spannung, Brutalität, Ehrlichkeit und auch Hoffnung. Gerne mehr davon!
Autor: Melissa Scrivner Love
Seiten: 391
Verlag: Suhrkamp
Erschienen: 11.03.2019
Kostenpunkt: 14,95€
Hier zu kaufen: LOLA
Genre: Thriller
19.08.2023 - 1:35 pm Uhr
[…] handelt sich hier um den zweiten Teil von “LOLA” von Melissa Scrivner Love. Auch wenn in der Theorie beide Teile unabhängig von einander […]