Ready Player One [Buchrezension]

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Knackt den Highscore!

Wade, bekannt unter seinen Charakternamen “Parzival”, führt im Jahre 2045 ein fast normales Leben. Die Schule muss auch er besuchen, allerdings in der OASIS. Die Virtuelle Realität die von Halliday erschaffen wurde. Eine Simulation in der du durch einen Netzhautscanner und einem Passwort Zugriff erlangst und dir in diesem Zeitalter in die Wiege gelegt wird. Als nach Hallidays Tod die große Jagd nach seinen Milliarden schweren Erbe beginnt, sollen sich noch ganz andere Abgründe in der Virtuellen Realität abzeichnen…

Unser Hauptprotagonist Wade Watts ist sehr erleichtert, als er erfährt das er von seiner “realen” Schule in die Schule der OASIS wechseln darf. Mit der Brille mit dem Netzhautscanner sowie den haptischen Handschuhen, ist er seit Kleinkind Alter vertraut. Seine Mutter hat ihn als Kind schon in den Kindergarten der OASIS geschickt, wo er laufen, rechnen und lesen lernte. Gelernt von einer Virtuellen Realität.

Ich habe den ersten Seiten erfahren das seine Mutter früh gestorben und sein Vater sogar noch früher gestorben ist, weswegen Wade bei seiner Tante aufwächst. Diese sieht ihn eher als “ungebetenen” Gast an. Wohnen tun sie in “Stacks”. Ihr kennt Trailerparks? Stacks sind diesen sehr ähnlich. Nur das die Wohnwagen übereinander gestapelt werden, um mehr Platz zu schaffen.

Während für die einen die OASIS ein Neubeginn sein kann, ist es für andere eine Flucht aus der düsteren Realität. Ernest Cline brachte mir als Leser sehr schnell und sehr nahe, wie die Elektronik und natürlich die Menschen selbst, es in “Ready Player One” geschafft haben, das die armen noch ärmer und die reichen noch reicher sind.

Klischee oder Realismus?

Wenn wir Wade kennen lernen, beschreibt er sich selbst in Hintergrund so:

“Und das beste war – in der OASIS wusste niemand, dass ich fett war, das ich Akne hatte oder das ich ständig nur schäbige Kleidung trug.” S. 50

Das sind wohl die typischen Klischees, mit denen man bei einem Buch über Games im allgemeinen sprechen muss. Das war auch für mich FAST ein Grund das Buch wieder zu zu klappen. Ich mag es nicht wenn man sofort in ein Schubladen-artiges Denken gestoßen wird. Nein, nicht alle Gamer sind Übergewichtig, nicht alle Gamer haben gegen Pickel, Akne oder andere Unreinheiten zu kämpfen und nein, ebenfalls sind nicht alle Gamer abhängig von einem Spiel und deswegen keine Sozialen Kompetenzen.

Auch das Sucht Potential gegenüber der OASIS wird hier von Ernest Cline aufgegriffen. Es heißt das es wohl aus medizinischer Sicht nicht Suchterzeugend war. Ist mir Schleierhaft wie das möglich sein kann, in einer Welt die gesellschaftlich und durch aus auch finanziell, so tief im Schlamm steckt. Gerade weil die Menschen die Zugangsbrille und die haptischen Handschuhe noch kostenlos bekommen, im Spiel selbst zahlt man keine monatliche Gebühr, man kann dort zur Schule und arbeiten, sich ein Haus bauen, Monster erlegen, und IM Spiel kann man ebenfalls spielen.

Es gibt weitaus weniger Gründe warum Menschen süchtig nach einem Videospiel werden. In der heutigen Zeit wohl bemerkt. Allerdings geht Ernest Cline hier auch den Schritt zurück und seine Charaktere sehen das auch anders. Morrow, der jahrelange Freund von Holliday und ebenfalls mit Gründer der Oasis sieht das nämlich ähnlich wie ich.

“Ein künstliches Paradies, in dem wir uns verstecken, während die menschliche Zivilisation langsam vor die Hunde geht, in erster Linie, weil sich niemand mehr um sie kümmerte.” S. 179

Fakten und Fiktion

Ich hatte Angst dieses Buch anzufangen. Es war die Thematik die leider schon viel zu oft gegen die Wand gefahren wurde, weil sich über Games im Allgemeinen von den Autoren dann zu wenig Informiert wird/wurde. Ernest Cline war dort anders. Die Idee mit der VR (Virtuell Reality) ist nichts neues, aber durch aus neuer Sicht mit viel besserer Umsetzung.

Man wird in die 80er Jahre zurückgezogen was an die Jugendzeit von Halliday, dem Schöpfer der OASIS angelehnt sein soll. Viele Games wie Adventure, Dungeon & Dragons, oder auch Donkey Kong, haben in “Ready Player One” einen schönen Platz gefunden. Ebenfalls werden auch Musik und Filme aus den 80ern (vor allem aus dem Amerikanischen Raum) auf genommen und besprochen wie beispielsweise “Wargames” von John Badham. Auch wurde so zum Beispiel das erste Easter Egg in einem Game überhaupt erwähnt, was man auf einer Atari Konsole spielen kann 😉

Schreibstil

Ernest Cline hat einen unheimlich flüssigen und detaillierten Schreibstil. Gerade wenn es um Games, Musik und Filme ging, hatte ich das Gefühl das er noch Kapitel weise weiter darüber hätte schreiben können. Wer sich auf Youtube (YT hat übrigens im Jahre 2044/2045 auch noch einen Stellenwert bei Ernest Cline), die verschiedenen Musikstücke oder wirklich Spiele anschaut, wird schnell merken das Herr Cline diese in seinem Buch realistisch und originalgetreu beschrieben hat.

Stellenweise hatte ich das Gefühl eher zu zocken als zu lesen. Das sollte dem Autor ein schöne Kompliment sein.

Manche Sachen sind für mich ein wenig zu detailliert ausgefallen, wie das hacken in die verschiedenen Sicherheitssysteme beispielsweise. Lieber hätte ich mehr der einzelnen Charaktere erfahren. Es wird gut auf Wade eingegangen und auch seine Freunde kommen nicht zu kurz, aber das Gefühl der Unvollständigkeit gegenüber der Charaktere blieb.

Empfehlung

Wenn du gamer bist, wirst du das Buch sehr mögen. Wenn du in den 80ern groß geworden bist, wirst du dich in das Buch verlieben. Es ist ein gutes Buch über Spiele und der Entwicklung der Technik, der Musik und Spiele. Die Umgebungen werden anschaulich beschrieben, was bei der menge an verschiedenen Welten einer VR nicht besser hätte ausfallen können.

Mein Fazit zu Ready Player One

Ernest Cline hat mit “Ready Player One” ein Buch geschrieben was im groben einem Gamer Buch wirklich alle Ehre macht. Wir haben viele “Easter Eggs” die wir lesen können und viele Games an die wir uns zurück erinnern können. Auch als “Non Gamer” oder “Casual Gamer” wird das Buch eine menge bereit halten. Die Begriffe werden erklärt und wir finden uns fast in einem Spiel wieder als zu lesen, das Gefühl hatte ich zumindest.

Einige (aber gott sei Dank wenige) Klischees bringt das Buch auch mit sich aber auf denen wird nicht ewig lang und breit rumgeritten, sondern sie werden wirklich nur angeschnitten.
Die Charaktere haben mein Interesse geweckt auch wenn sie (bis vielleicht auf Wade) für mich nicht vollständig ausgebaut waren. Gerade hinsichtlich Aetch oder auch Art3mis haben mir einige Details gefehlt, wie zum Beispiel sich die Flucht von Art3mis gestaltet hat, oder auch wo die Freundin von Aetch ist.

Es kommt bald der Film (von Steven Spielberg!) in die Kinos und wenn der nur halb so gut wird wie das Buch, können wir ein großen Schritt Richtung “Game Verfilungen” erwarten auch wenn es um ein Buch geht.

Von mir bekommt "Ready Player One" von Ernest Cline 

4.7/5 Sternen!

Inhaltsangabe

Im Jahr 2045 ist die Welt ein hässlicher Ort: Die Erdölvorräte sind aufgebraucht, ein Großteil der Bevölkerung lebt in Armut. Einziger Lichtblick ist die OASIS, eine virtuelle Ersatzwelt, in der man leben, arbeiten, zur Schule gehen und spielen kann. Die OASIS ist ein ganzes Universum, es gibt Tausende von Welten, von denen jede ebenso einzigartig wie phantasievoll ist. Und sie hat ein Geheimnis.
Der exzentrische Schöpfer der OASIS hat tief im virtuellen Code einen Schatz vergraben, und wer ihn findet, wird seinen gesamten Besitz erben – zweihundertvierzig Milliarden Dollar. Eine Reihe von Rätseln weist den Weg, doch der Haken ist: Niemand weiß, wo die Fährte beginnt. Bis Wade Watts, ein ganz normaler Junge, der am Stadtrand von Oklahoma City in einem Wohnwagen lebt, den ersten wirklich brauchbaren Hinweis findet. Die Jagd ist eröffnet …

 

ready-player-one Bildquelle: Fischer/TOR
Buchdetails
Name: Ready Player One
Autor: Ernest Cline
Seiten: 544
Verlag: Fischer/TOR
Erschienen: 22.02.2018
Kostenpunkt: 9,99€
Hier zu kaufen: Ready Player One
Genre: Sci-Fi/Roman
Kategorie: Allgemein, Rezension Kommentare: 1
Eine Antwort auf „Ready Player One [Buchrezension]“
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