Drei Schritte zu dir von Rachaell Lippincott [Buchrezension]

 

“Glückliche Paare sieht man nicht alle Tage eine Klinik betreten. Beim Anblick ihrer verschlungenen Hände und schmachtende Blicke frage ich mich, wie es wäre, wenn mich jemand so ansähe. Die Leute starren immer auf meine Kanülen, meine Narben, meine Sonde, aber nicht auf mich.” S. 25

 

Inhaltsangabe

Stellas einzige Überlebenschance ist eine neue Lunge. Bis es soweit ist, muss sie sich von allem und jedem fernhalten, um ihr ohnehin schwaches Immunsystem nicht zu gefährden. Ohne Ausnahme.

Will ist ganz anders – er lässt sich nicht unterkriegen und ist bereit, auf volles Risiko zu gehen. Sobald er 18 ist, wird er dem Krankenhaus den Rücken kehren, um endlich mehr von der Welt zu sehen.

Vor allem aber ist Will jemand, von dem Stella sich fernhalten muss. Wenn er sie auch nur anpustet, könnte sie infiziert werden. Beide könnten sterben. Aber je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto mehr fühlt sich der vorgeschriebene Sicherheitsabstand zwischen ihnen wie eine Strafe an. Wäre ein bisschen mehr Nähe wirklich so tödlich – vor allem, wenn sie verhindert, dass ihre Herzen brechen?

 

Eigene Meinung

Das erste Mal aufmerksam auf “Drei Schritte zu dir” wurde ich durch den gleichnamigen Film. Diesen habe ich zwar immer noch nicht gesehen, aber dafür habe ich nun das Buch endlich gelesen.

Ich bin sofort in die Geschichte reingestartet. Die Autorin stellt mir als erstes Stella vor. Will folgt kurze Zeit darauf. Ein flüssiger, und trotz der ernsthaften Thematik, witziger Schreibstil lässt mich im Buch relativ zügig voranschreiten. Abwechselnd lese ich aus den Ich-Perspektiven von Stella und Will. Die Kapitel sind dabei relativ kurz gehalten, aber inhaltlich haben sie sämtliche Emotionen bei mir angesprochen. Zwischen lachen, weinen, Trauer, Fröhlichkeit, war alles vertreten. Das Krankheitsbild Mukoviszidose wurde mir von den Charakteren super näher gebracht und Fremdworte (die im medizinischen üblich sind) wurden gut erklärt.

Wie schon erwähnt steht hier die Krankheit Mukoviszidose mit im Mittelpunkt. Allerdings geht es auch um so viel mehr. Egal ob es die Freundschaft, Liebe oder Freiheit war. Die verschiedenen Emotionen werden durch die ganze Geschichte getragen. Ich hatte nicht einmal das Gefühl, das dieses oder jenes Kapitel eingeführt wurde um das Buch künstlich zu strecken. Die Kapitel sind bündig weder zu lang noch zu kurz. Immer wieder kommt es zu emotionalen Augenblicken die leider nicht alle positiv sind. Mir wurde die Krankheit hier auf jeden Fall näher gebracht und die mit ihr verbunden Problematiken. Leider hatte ich zum Ende hin das Gefühl, das jetzt viel auf Happy End gedreht wird, was ich den Protagonisten natürlich wünsche, aber irgendwie erschien es mir ein wenig zu simpel.

Unsere Protagonisten sind hier Stella und Will. Stella ist strukturiert, geplant bis ins kleinste Detail und versucht alles um schnellstmöglich an eine neue Lunge zu kommen und sich nicht in gefährliche Situationen zu bringen. Will ist dort das genaue Gegenteil. In der Inhaltsangabe wird er ein wenig als Kämpfer dargestellt, was ich anders empfunden habe. Eher kommt es mir am Anfang des Buches so vor, als hätte er schon aufgeben, was ich ein Stück weit verstehen konnte, als ich weiter in die Geschichte eintauchte. Ich habe schnell gemerkt wie gut sich Stella und Will tun. Etwas mehr Mut, etwas mehr Verantwortung. Beide Charaktere habe ich sehr ins Herz geschlossen.

 

Mein abschließendes Fazit

Das Buch hat mich zum weinen, zum lachen, zum nachdenken gebracht. Ich habe viel über das Krankheitsbild Mukoviszidose gelernt, und mir wurde viel aufgezeigt was Freundschaft, Freiheit und Mut angeht. Das hört sich richtig kitschig an, aber so ist es. Die Protagonisten Stella und Will habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen und fand das sie sich schlussendlich sehr gut addierten. Das Ende der Geschichte war das einzige, was mir ein wenig zu einfach gelöst wurde. Natürlich hat es mich als Leser ein Stück weit glücklich gemacht, aber ich hielt es für ein gekünsteltes Happy End. Ich finde das Drei Schritte zu Dir von Rachaell Lippincott viele wichtige Botschaften übermittelt und auch die Krankheit für Außenstehende wie mich, vernünftig erklärt und näher bringt.

 

“Mach die locker, Stella”, sage ich und schlendere zur Tür. “Es ist nur das Leben. Ehe wir uns versehen, ist es schon vorbei.” S. 37

 

Von mir bekommt "Drei Schritte zu dir" von Rachaell Lippincott 

4/5 Sternen!

 

Bildquelle: dtv
Buchdetails
Name: Drei Schritte zu dir
Autor: Rachaell Lippincott
Seiten: 304
Verlag: dtv
Erschienen: 22.12.2021
Kostenpunkt: 10,95€
Hier zu kaufen: Drei Schritte zu dir
Hier zu kaufen (Hörbuch / eBook): Drei Schritte zu dir
Kostenpunkt (Hörbuch / eBook): 9,99€
Genre: Drama
Kategorie: Allgemein, Rezension Kommentare: 1
Eine Antwort auf „Drei Schritte zu dir von Rachaell Lippincott [Buchrezension]“
  1. […] nicht mitsprechen kann, da ich diese Serie nie gesehen oder gelesen habe. Dafür habe ich aber „Drei Schritte zu dir“ oder „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ gelesen. Und auch wenn diese Bücher so […]