What a way to go von Bella Mackie [Rezensionsexemplar]
Ich wünschte, ich hätte augenblicklich eine Zigarette rauchen können. Ich wünschte, ich hätte die Einladung zu diesem Essen abgelehnt. Ich wünschte, ich hätte mich entschieden, Hunde zu züchten statt Kinder. S. 350
ACHTUNG!
“What a way to go” habe ich als Rezensionsexemplar von dem Bloggerportal zugesendet bekommen. Meine Meinung ist davon jedoch nicht beeinflusst oder verfälscht und beinhaltet ausschließlich meine persönliche Meinung und meinen persönlichen Geschmack! Vielen Dank noch einmal an das Bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar!
Inhaltsangabe
Mit jedem erdenklichen Pomp begeht Anthony Wistern – Self-Made-Millionär, Patriarch, Womanizer – seinen 60. Geburtstag. Doch zum Höhepunkt der Party findet er sich überraschend im Jenseits wieder. Von dort aus muss er beobachten, wie „seine Lieben“ die eine oder andere Krokodilsträne angesichts seines Todes hervorpressen, sich de facto allerdings nur für eines interessieren: das Erbe. Aber wie verdammt, ist er eigentlich gestorben? So einige Partygäste hätten sicher Grund gehabt, ihm die Lichter auszublasen: betrogene Geschäftspartner, sitzengelassene Geliebte, raffzahnige Familienmitglieder. Die Polizei scheint keinerlei Interesse an Ermittlungen zu hegen. Insofern ruht Anthonys ganze Hoffnung auf einer jungen True-Crime-Bloggerin, die mit erstaunlicher Zähigkeit Nachforschungen anstellt. Fragt sich nur, mit welcher Agenda …
Eigene Meinung
Bella Mackie ist zurück und hat diesmal auch wieder eine Familie dabei, die irgendwie alles andere als liebevoll ist. Bereits bekannt von ihrem Buch “How to kill your Family” habe ich mich sehr gefreut, als ich für “What a way to go” freigeschaltet wurde. Und die Geschichte war wirklich was anderes…
Ich lese abwechselnd in Kapiteln aus den Sichten von Anthony, Olivia und der True-Crime Bloggerin. Der Schreibstil ist dabei sehr flüssig, von Details geschmückt und viel schwarzem Humor. Dabei sind es die Charaktere, die diese Geschichte so unangenehm und zeitgleich so authentisch wirken lässt. Interessant ist auch die Sicht aus dem Jenseits, dass Autorin Mackie hier gewählt hat. Sie hat nicht das typische Szenario des Himmels und der Hölle gewählt, sondern es wie einen großen Warteraum beziehungsweise einer Zwischenstation dargestellt.
Schnell merkt man, das nicht nur in Anthonys Kreisen, sondern auch in der eigenen Familie, es nur um das Geld geht. Die Kinder verwöhnt, Olivia ebenso, wenn auch mit mehr Weitsicht. Nur die True- Crime Bloggerin hat ein ernstes Interesse daran, den “Unfall” rund um dem Millionär Anthony Wistern, aufzuklären. Die Geschichte lebt dabei nicht unbedingt von der Spannung, sondern wirklich mit dem Umgang vor allem im Kreis der Familie. Es kommt zu vielen dunklen Geheimnissen die Stück für Stück ans Licht kommen. Hier und da zieht es sich etwas in die Länge, ich hatte das Gefühl nicht wirklich weiter zu kommen, egal aus wessen Sicht, da es sich hier und da doch etwas wiederholt. Dennoch war es mal interessant so etwas “kaltes” zu lesen, was sich, denke ich, niemand in seinem echten Leben wünscht. Es wird recht schnell klar, das nicht alles Gold ist was glänzt und das jeder seine Leichen im Keller hat. Wortwörtlich…
Die Charaktere sind dabei oberflächlich gut beschrieben. Es reicht für diese Geschichte und für die Thematik. Ich empfand es nicht als nötig, noch tiefgehender etwas von ihnen zu erfahren, da das ganze Miteinander eigentlich schon für sich Bände gesprochen hat. Gerne hätte ich mehr von der True-Crime Bloggerin erfahren, auch hinsichtlich ihrer kranken Mutter. Es werden einige Dinge erzählt, aber dennoch verläuft dieser Charakter für mich, so ein wenig im Sand. Anthony und Olivia waren eindeutig präziser gewählt und erzählt. Von den Kindern und Freunden, bekommt man immer kleinere Informationen als Leser, aber auch dort wird nicht groß in die Tiefe gegangen.
Mein abschließendes Fazit
Es liest sich ein bisschen wie “Trash-TV” sich anfühlt. Das ist nicht negativ gemeint. Im Gegenteil. Das Buch war der Hälfte knapp, so interessant, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen wollte. Dieser Sog nach dem nächsten Skandal, der bei den Wisterns wohl eintritt und wie die True- Crime Bloggerin immer tiefer gräbt, war genial herübergebracht. Der Weg dahin war etwas zäh, vielleicht ein bisschen sehr viel High Society für mich. Die Sicht aus Anthonys Jenseits, war teilweise etwas wiederholend, wenn aber auch dort noch unterhaltsam. What a way to go, konnte mich unterhalten, auch wenn ich niemanden diese Art Familie wünsche…
Viele Male hatte ich meinem Mann in Augenblicken größter Wut den Tod gewünscht. Ich hatte mir sogar überlegt, wie das passieren könne, sorgsam Szenarien entworfen, in denen er von einer wütenden Welle ins Meer hinausgezogen wurde oder bei einem schrecklichen Hubschrauberunfall knusprig verbrutzelte. Aber das waren nur normale Fantasien, wie wir Frauen sie in den vielen Krisenmomenten langer Ehen eben haben. S. 17
Weitere Rezensionen zu What a way to go bei:

Autor: Bella Mackie
Seiten: 448
Verlag: HEYNE
Erschienen: 25.09.2024
Kostenpunkt: 24€
Hier zu kaufen: What a way to go
Hier zu kaufen (Hörbuch / eBook): What a way to go
Kostenpunkt (Hörbuch / eBook): 15,99€
Genre: Roman