Das Schattentor von Akram El- Bahay [Buchrezension]

das_schattentor_akram_el_bahay

“Ich denke, ich verstehe den Grund für den Verfall um uns herum. Eure Anwesenheit, so erbaulich sie für diese Welt auch ist, vernichtet sie. Ihr bringt, wenn ich mir diesen Scherz erlauben darf, den Tod in die Welt der Toten.” S. 155

 

Inhaltsangabe

London, 1850: Unbemerkt von der Öffentlichkeit sorgt das Ministerium für endgültige Angelegenheiten dafür, die Seelen Verstorbener auf die andere Seite zu befördern. Der angehende Soulman Jack will sich endlich im Außeneinsatz beweisen. Sein erster Auftrag führt ihn ausgerechnet auf das Gelände des Buckingham Palace. Dort wurde eine arabische Gesandtschaft ermordet. Jack soll den Tatort von ihren Geistern befreien — und entdeckt, dass Naima, die Tochter des Emirs, noch lebt. Als er ihr helfen will, wird er von einem schattenartigen Biest angegriffen. Um Naima zu schützen, befördert Jack sie in die Zwischenwelt! Und bricht damit eine der wichtigsten Regeln der Soulmen.

 

Eigene Meinung

Ich weiß gar nicht mehr genau, wann und wie ich auf das Buch aufmerksam wurde. Aber was ich weiß ist, das ich eine Leseprobe hatte, in der ich das erste Kapitel sehr stark gefeiert hatte. Aber leider, war es nicht überall so stark wie ich es mir erhoffte…

In “Das Schattentor” lese ich aus der Erzählperspektive von Jack, einem Soulman. Endlich hat er seinen ersten eigenen Auftrag und kann sich beweisen und zeigen, dass er mehr als nur kleinere Dienste verrichten kann. Auch wenn verschiedenen Szenerien gut detailliert und vorstellbar umgesetzt und beschrieben sind, bleiben die Charaktere recht Oberflächlich. Egal ob es sich dabei um den Protagonisten Jack oder später auch Prinzessin Naima handelt. Autor El- Bahay löst viele spannende Szenen aus, die er dann mit zwar recht witzigen, teils aber auch für mich unpassenden Sprüchen und Dialogen, irgendwie wieder zunichtemacht. Ab und an fehlte mir dafür ein wenig die Ernsthaftigkeit, auch wenn ich den Nebencharakter Oz, sehr ins Herz geschlossen habe.

Die Geschichte rund um Jack und seinen Einsatz im Buckingham Palace ist interessant und witzig erzählt. Teilweise driftet es in eine angenehme, düstere und fast schon gruslige Stimmung ab, was der Geschichte aber nur zugutekommt. Leider empfand ich den Mittelteil als etwas langatmig und wirkte etwas zu sehr in die Länge gezogen. Auch wenn natürlich die Aspekte dieser “Verlängerung” teilweise plausibel waren, fühlte es sich nach etwas zu viel Pause an. Zum Ende hin, nimmt die Geschichte dann wieder an Fahrt auf und ich als Leser werde durch einige Kämpfe und Verfolgungen, wieder abgeholt.

Protagonist Jack und später auch Naima, sind gut gewählte, wenn auch noch nicht, gut ausgereifte Protagonisten. Immer wieder kommt es zu kleinen Gedanken von Jack, die ich als Leser miterleben kann, auch wenn er sonst finde ich, recht unnahbar wirkt. Etwas tiefgehender ist es bei der Prinzessin Naima, aus dessen Erzählperspektive ich auch irgendwann immer mal kurze Kapitel lesen darf. Nebencharakter Oz hat mir bei weitem am besten Gefallen und fand ich tatsächlich auch irgendwie greifbarer als die Protagonisten selbst.

 

Mein abschließendes Fazit

Autor Akram El- Bahay, hat mit England des 19. Jahrhunderts eine schöne und für seine Geschichte passende, Szenerie gewählt. Auch wenn hier viel Witz einfließt und gerade spannende oder vielleicht auch etwas gruslige Szenen abdämmt, hat es mich nach den ersten Kapiteln ein bisschen verloren. Das Gefühl nicht gut voranzukommen in dem Buch und eher ein weniger auf der Stelle zu verbleiben, hat mich etwas frustriert. Zum Ende hin, konnte die Geschichte mich wieder packen und mitreißen, auch wenn ich mir wirklich hier und da ein klein wenig mehr Ernsthaftigkeit gewünscht hätte. Die Charaktere sind passend gewählt und erschaffen, auch wenn ihnen meiner Meinung nach etwas an Tiefe fehlt. Die Geschichte rund um das Ministry of Souls hätte für mich noch stärker in den Fokus gerückt werden können. Es hat mich beschäftigt, ich wurde bespaßt, auch wenn ich gerne tiefer getaucht wäre in die Geschichte rund um Jack, Oz und Prinzessin Naima.

Im Grunde war der Tod immer ein Teil seines Lebens gewesen. Wer nicht viel besaß, lernte ihn oft früh kennen. S. 27

Von mir bekommt "Das Schattentor" von Akram El- Bahay 

3/5 Sternen!

 

Weitere Rezensionen zu Das Schattentor bei:

Der Duft von Büchern und Kaffee

Elchi’s World of Books & Crafts

Büchernarr

Bildquelle: Bastei Lübbe
Buchdetails
Name: Das Schattentor
Autor: Akram El- Bahay
Seiten: 352
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: 30.09.2020
Kostenpunkt: 16€
Hier zu kaufen: Das Schattentor
Genre: Fantasy
Kategorie: Allgemein, Rezension Kommentare: 0