Miss Gladys und ihr Astronaut von David M. Barnett [Buchrezension]

“Machst du Scherze? Ich wusste ja, dass du deine Geheimnisse hast, Ellie Ormerod, aber ein Abend mit dir ist so, als würde man in den Bau des weißen Kaninchens fallen. Versuch bloß nicht, mich davon abzuhalten.” S. 332

 

Inhaltsangabe

Die gute Miss Gladys kann sich nicht mehr alles merken, aber dieser Telefonanruf ist unvergesslich: Der Astronaut Thomas Major ist am Apparat, gerade auf dem Weg zum Mars. Er hat sich natürlich verwählt und will am liebsten gleich wieder auflegen. Aber Miss Gladys und ihre Enkel brauchen seine Hilfe. Zögerlich und leise fluchend wird der Mann im All zum Helfer in der Not. Tausende von Kilometern entfernt, führt er die drei auf seine ganz eigene Art durch schwere Zeiten, denn Familie Ormerod droht ihr Zuhause zu verlieren. Miss Gladys und ihr Astronaut brauchen einen galaktisch guten Plan …

 

Eigene Meinung

Das wohl älteste Buch auf meinem SuB. Ich weiß das ich es in einer Fundgrube bei Netto entdeckt hatte. Endlich habe ich nun dazu gegriffen und ich freue mich sehr, dass dieses Buch all meine Aussortierungen überstanden hat…

Am Anfang habe ich ein wenig gebraucht um mich in die Geschichte ein zu finden. Das Buch ist in drei große Abschnitte Unterteilt. Alle sind gefüllt mit einzelnen, recht kurzen Kapiteln. Diese habe ich immer aus der Sicht eines anderen Charakters gelesen, der dann gerade für die Geschichte von Bedeutung war. Das alles in der dritten Person. Autor David M. Barnett hält sich dabei nicht mit unnötigen Details auf und schafft es trotzdem mich Problemlos abzuholen. Der Schreibstil ist teils sehr unsensibel, schonungslos offen und nicht beschönigt. Genauso wenig wie die Charaktere. Zu Anfang hat mir der teils herbe und vielleicht hier und da plumpe Ton, nicht so gefallen. Aber als ich etwas tiefer in der Geschichte drin war, wurde es erträglicher. Das letzte Stück des Buches überraschte mich der Autor mit zunehmender Emotionaler Stimmung und absolutes umdenken verschiedener Charaktere.

Miss Gladys fängt Stück für Stück an zu vergessen. Demenz wird in dieser Geschichte durchaus Thematisiert aber nicht fokussiert. Und das finde ich gut. Ich habe schnell in der Geschichte verstanden, wo die Problematik von der 15- Jährigen Ellie liegt und weswegen sie sich verantwortlich fühlt und ja, die Geschichte war für mich auch vorhersehbar. Aber die Geschichte ist auch kein Krimi oder Thriller wo ich den Täter hinterher jage, sondern eine Geschichte über Menschen die durch einen Zufall aneinander geraten und anfangen über den eigenen Tellerrand zu blicken. Es gibt viele, sehr ruhige Momente, in der meiner Meinung nach doch recht wenig oder nicht wirklich etwas interessantes geschehen ist, aber dann gibt es auch wieder Momente, die mich absolut zum lachen, zum nachdenken, oder zum Augen rollen gebracht haben.

Wie zu Anfang geschrieben, lese ich in den Kapiteln immer aus der Sicht eines anderen Charakters. Das geschieht auch gern in einer anderen Zeitlinie. Besonderes Augenmerk wurde hier aber auf Miss Gladys und natürlich Thomas Major gesetzt. Die Alte Dame und der Astronaut. Jeder Charakter ist absolut Individuell und sie haben alle ihr Probleme und jeder glaubt daran, alles allein schaffen zu können und vor allem zu müssen. Die Charakteristische Entwicklung ist hier sehr prägnant und vor allem auch sehr authentisch umgesetzt.

 

Mein abschließendes Fazit

Dieses Buch wurde wirklich ein kleiner Glücksgriff für mich. Ich konnte schmunzeln, nachdenken, und mir sogar ein Tränchen verdrücken. Es ist mit viel Humor aber auch mit vielen interessanten Ansichten und vor allem Charakterentwicklungen gespickt. Es hat mir ein positives Gefühl gegeben, als ich es beendet habe und das wird auch in der Geschichte ein wenig vermittelt. Hoffnung. Lebensfreude. Ich mochte es vor allem wie aufgezeigt wird, das man nicht alles alleine Stämmen muss, und das es total in Ordnung ist nach Hilfe zu fragen. Ein absolut nettes Buch für ein entspanntes Wochenende vielleicht, was sich so nebenbei und ohne viel Drama lesen lässt. Natürlich gibt es einige trockene Stellen die vielleicht auch etwas gezogen wirken. Und ja ich empfand auch die Charaktere zu Anfang etwas anstrengend aber nach und nach hat sich das bei mir gelegt. Eine SuB Leiche von mir, die endlich erlöst wurde und die ich jetzt gerne weiter empfehle für eine nette Geschichte zwischen durch.

 

“Du bist klug, Delil. Klug genug, um in deinem Leben was auf die Beine zu stellen. Und zwar so richtig. Lass nicht zu, dass ich dich runterzieh. Geh wieder in den Unterricht.” S. 254

 

Von mir bekommt "Miss Gladys und ihr Astronaut" von David M. Barnett 

3/5 Sternen!

 

 

 

 

Bildquelle: ullstein
Buchdetails
Name: Miss Gladys und ihr Astronaut
Autor: David M. Barnett
Seiten: 320
Verlag: ullstein
Erschienen: 28.05.2018
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Kostenpunkt (Hörbuch / eBook): 12,99€
Genre: Roman
Kategorie: Allgemein, Rezension Kommentare: 0