In einer kleinen Stadt – Needful Things von Stephen King [Buchrezension]
“Von jedem etwas, das ist es, was ein erfolgreiches Geschäft ausmacht, Brian. Vielfalt, Vergnügen, Staunen, Befriedigung – Letzten Endes das, worum es auch in einem erfolgreichen Leben geht-, ich erteile keine Ratschläge, aber wenn ich es täte, könnte es nicht schaden, wenn du dich an diesen erinnern würdest […]” S. 46
Inhaltsangabe
Der Zugereiste Leland Gaunt eröffnet den Laden „Needful Things“. Die Kunden finden dort Raritäten, mit denen sie ihre geheimen Sehnsüchte und Wünsche erfüllen. Aber alles hat seinen Preis: Neben einer symbolischen Bezahlung verlangt Leland von ihnen, anderen Einwohnern harmlose Streiche zu spielen. Bald schon eskaliert der Spaß, und in Castle Rock herrscht das blanke Chaos …
Eigene Meinung
Ehrlich gesagt, weiß ich zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht, wie ich diese Rezension schreiben soll. Ich mache keinen Hehl daraus das Autor Stephen King, sicherlich nicht einer meiner liebsten Autoren ist. Allerdings hat einer meiner Lieblingsmenschen gefragt, ob wir nicht das Buch “In einer kleinen Stadt” lesen könnten weil ihr der Film so sehr gefiel und sie das Buch alleine nicht lesen würde. Da ich nach vielen Jahren, Stephen King noch eine Chance geben wollte, meinte ich (naiv wie ich war) “Natürlich!”…
Das hört sich von Beginn schon so an, als ob ich dieses Buch ganz schrecklich fand… So war es nicht von Anfang an. Im Gegenteil. Die Faszination über die vielen (wirklich vielen) Charaktere, Geschichten, Beschreibungen, Details, und natürlich der Geschichte selbst, konnten mich zu Anfang wirklich fesseln. Nach und nach, geriet ich ins stolpern, verzettelte mich mit den Charakteren, den verschiedenen Handlungssträngen und Biografien.
Die meisten Kapitel sind angenehm kurz gehalten. Leider Gottes werden viele so.. unrelevanten Dinge erwähnt und wiederholt. Mehrmals. Erinnerungen, Bekanntschaften, unnötiges Wissen was gefühlt nur dazu diente, mich als Leser noch weiter zu verwirren. Allerdings hatte der geheimnisvolle Charakter Mr. Leland Gaunt mich schon von sich überzeugen können. Nur wegen ihm, Polly Charmers und Alan Pangborn (und natürlich meiner Freundin) habe ich es zu verdanken, das ich dieses Buch beendet habe.
Stephen Kings Schreibstil empfand ich zu detailliert. Die Möglichkeit sich Szenarien selbst vorzustellen, hat er vollkommen im Keim erstickt. Gefühlt habe ich dafür nicht den Hauch einer Chance bekommen, da alles bis auf das kleinste Staubkorn erwähnt wurde. Es war schlicht und ergreifend zu viel. Nicht an Seiten, sondern an Beschreibungen und auch Charakteren.
Dabei hat die Geschichte für mich so viel Potential gehabt. Ein geheimnisvoller Fremder eröffnet ein Geschäft in dem jeder in dieser kleinen Stadt etwas findet, nach dem er sich- (manchmal wissend und manchmal unwissentlich)- so sehr verzehrt. Und der Preis ist stets für diese Menschen im bezahlbaren Bereich, egal um wieviel es sich dabei handelt. Lediglich einen Streich, einen harmlosen dazu, soll an jemand anderen aus dieser Stadt gespielt werden…
Mein abschließendes Fazit
Für mich war “In einer kleinen Stadt” von Stephen King ein Versuch. Ich hatte geschaut ob ich nach vielen Jahren des letztens King Buches (und für mich leider kein gutes) vielleicht einfach ein anderes Buch ergreifen muss. Schließlich löst Autor Stephen King auf aller Welt Begeisterung aus. Leider war dieses Buch, der vorerst letzte Versuch für mich…
Die Geschichte rund um den Geheimnisvollen Fremden, der in eine kleine Stadt kommt um dort ein Laden zu eröffnen, um den Einwohnern dort genau die Dinge zu verkaufen, nach denen sie sich so sehnen, hörte sich für mich sehr interessant an. Und Charakter Leland Gaunt, war das auch auf allen Ebenen. Aber es war alles zu viel.
Es waren zu viele Charaktere, Informationen, Beschreibungen, und… Handlungen. Und nicht das ich mit mehr als zwei Charakteren überfordert bin, aber für mich waren es teils so uninteressante Charaktere oder Details, die zum Schluss auch eigentlich recht belanglos waren. Sätze die in sich verschachtelt und verwürfelt sind und so detaillierte Beschreibungen die mir als Leser nicht mal die Möglichkeit geben, mir die Szenerie und den Charakter vorzustellen, haben mich ab spätestens der Mitte des Buches verloren. Da ich das Buch mit einer Freundin gelesen habe, bissen wir uns weiter durch und spätestens das Ende, hat mich dann komplett niedergeschlagen und gefrustet zurück gelassen, weil es mich vage an eine Power-Ranger Folge erinnerte.
Nichts desto trotz weiß ich, wie begnadigt King schreibt und verstehe auch durchaus warum er so beliebt bei Lesern auf der ganzen Welt ist. Leider ist das einfach nicht mein Geschmack und ich finde das um so besser. Interessanter finde ich es, wenn ich Rezensionen lese und Leute genau das lieben, was ich hier so harsch kritisiere. Aber genau das ist Geschmack.
De gustibus non est disputandum.
“Leland Gaunt stand am Fenster und blickte auf die unter ihm liegende Stadt, die sich vor ihm ausbreitete, wehrlos in all ihrer lieblichen Dunkelheit.” S. 405
Autor: Stephen King
Seiten: 880
Verlag: HEYNE
Erschienen: 01.09.2009
Kostenpunkt: 10,99€
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Genre: Thriller/Horrer/Übernatürliches